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24.06.2002 13:30

Globales Steuerungssystem

Kay Gropp Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Alexander Brink entwickelt ein neues Konzept, wie das Management großer Konzerne auch im Zeitalter der Globalisierung ethische Aspekte integrieren kann

    Das Dilemma ist offensichtlich: Eine sich zunehmend globalisierende Wirtschaft scheint sich immer mehr von einer Werteorientierung abzukehren. Vor dem Hintergrund des Wettstreits um knappe Kapitalressourcen und im Lichte der Erwartungshaltung des globalen Kapitalmarkts scheinen die international agierenden Unternehmen in ihrem Bestreben der permanenten Shareholder-Value-Steigerung flexibel genug zu sein, dem Kapital hinter her zu reisen bzw. immer neue Standorte mit geringeren Lohnkosten für sich zu gewinnen. Auf der Strecke bleiben dabei häufig ethische Grundsätze und gesellschaftspolitische Anliegen, die mit den ökonomischen Ansprüchen unvereinbar erscheinen.
    Ein schwerer Fehler, meint Alexander Brink in seiner jetzt in der Schriftenreihe zur Wirtschafts- und Unternehmensethik (sfwu) im Rainer Hampp-Verlag erschienenen und von Wirtschaftswissenschaftler Prof. Birger P. Priddat betreuten Arbeit "Value-Based-Responsibility. Theoretischer Ansatz zur Integration ethischer Aspekte in die wertorientierte Unternehmensführung".
    Die Notwendigkeit für eine stärkere Werteorientierung des Shareholder-Value-Prinzips ergibt sich für Brink unter anderem aus dem Scheitern zahlreicher Unternehmenszusammenschlüsse der letzten Jahre, bei denen oftmals Shareholder-Value vernichtet wurde. Den Misserfolg führt Brink u.a. auf "das Fehlen einer ganzheitlichen bzw. integrativen Betrachtung verschiedener wertorientierter und verantwortungsbewusster Faktoren des sich zur marktwirtschaftlichen Routine entwickelnden, oftmals undifferenzierten und wertvernichtenden Shareholder-Value" zurück.
    Seine Therapie dagegen lautet: Entwicklung eines "ganzheitlichen und regulativen Führungs- und Steuerungssystems für globale Konzerne, welches sowohl ökonomisch wertorientiert als auch gesellschaftspolitisch verantwortbar ist und sich nicht nur theoretisch begründen lässt, sondern auch in der Praxis verantwortungsvoller und erfolgreicher Unternehmensführung eine Anwendungsbedingung für unternehmerisches Handeln darstellen kann". Hier besteht aus Sicht des Autors nicht nur ein gesellschaftliches Unbehagen, sondern auch eine gravierende Forschungslücke.
    Die Arbeit ist Bestandteil einer umfangreichen dreijährigen Studie, die von Alexander Brink in Kooperation mit der Universität Witten/Herdecke, der Degussa AG und der E.ON AG durchgeführt wurde. Während der gerade erschienene Band 1 die theoretische Fundierung des Ansatzes liefert, wird von ihm gemeinsam mit seinem Projektpartner, Klaus F. Puell, in einem zweiten Band die Theorie anhand von Expertengesprächen mit dem Top-Management überprüft. Die Ergebnisse dieser empirischen Evaluierung werden demnächst als Band 2 - ebenfalls in der sfwu Schriftenreihe - mit dem Titel "Value-Based-Responsibility. Anwendungsbedingungen der Integration ethischer Aspekte in die wertorientierte Unternehmensführung. Expertengespräche mit dem Top-Management - eine empirische Studie zur Degussa AG" veröffentlicht.
    Alexander Brink: "Value-Based-Responsibility. Theoretischer Ansatz zur Integration ethischer Aspekte in die wertorientierte Unternehmensführung", München 2002, ISBN 3-87988-622-9, Preis: 27,20 Euro

    Kontakt:
    Brink, Alexander, Pleugerstr. 17, 58454 Witten, Tel: ++49-(0)2302/941053, Mobil: ++49-(0)172/2726122, Fax: ++49-(0)2302/941056, Email: alexander.brink@uni-wh.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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