Ringvorlesung mit Prof. Oelkers von der Universität Zürich, 25. Juni 2002, 18.00 Uhr, Universitätskirche St. Michaelis
Über die Krise der Lehrerbildung wird derzeit viel geredet und noch mehr publiziert, während de facto wenig geschieht, was man als halbwegs angemessene Reaktion auf die Krise bezeichnen könnte. Der Deutsche Wissenschaftsrat hat Ende 2001 eine ausserordentlich kritische Analyse des Zustandes der deutschen Lehrerbildung vorgelegt, die diametral dem entgegengesetzt ist, was in der deutschen Kulturbürokratie in dieser Hinsicht mehr geplant als tatsächlich unternommen wird. Die Entwicklung der Lehrerbildung ist publizistisch ein Thema, welches aber nur sehr zögerlich von Bildungspolitikern aufgenommen wird. "Der Grund ist einfach, es ist schwer, ein träges System zu bewegen und gute Ideen, es trotzdem zu versuchen, sind rar", meint Prof. Dr. Jürgen Oelkers von der Universität Zürich.
"Herausforderungen der Bildungsgesellschaft" - wie der Titel der Ringvorlesung der Universität Erfurt lautet, in deren Rahmen Oelkers am Dienstag spricht - seien schnell zu benennen, so der Professor für Allgemeine Pädagogik. Aber sie bezögen sich "immer nur sehr abstrakt und vage auf das Bildungssystem", das eher profitiere, wenn es sich nicht allzu weit auf das einlasse, was periodisch als seine Herausforderungen bezeichnet werde.
"Im Falle der Lehrerbildung handelt es sich um eine ständige Wiederkehr von immer gleichen Problembestimmungen, die so gewählt werden, dass sie ungelöst bleiben müssen". Mit dieser Paradoxie will Oelkers seinen Vortrag "Die Entwicklung der Lehrerbildung als internationales Problem" am Dienstag, dem 25. Juni um 18.00 Uhr, in der Universitätskirche St. Michaelis, beginnen.
In einem zweiten Schritt geht er auf vorliegende Evaluationen der Lehrerbildungssysteme ein, um abschliessend aktuelle Entwicklungen in Deutschland und in der Schweiz zu vergleichen.
Oelkers (Jhg. 1947), studierte Erziehungswissenschaft, Germanistik und Geschichte an der Universität Hamburg und war von 1976 bis 79 wissenschaftlicher Assistent an der damaligen Pädagogischen Hochschule Rheinland/Abt. Köln am Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik. Professor für Allgemeine Pädagogik wurde er an den Universitäten Lüneburg (bis 1987) und Bern (bis 1999). Seit 1. März 1999 ist er Professor für Allgemeine Pädagogik an der Universität Zürich.
Die vierte öffentliche Ringvorlesung der Universität Erfurt im Sommersemester 2002 widmet sich dem Thema "Herausforderungen der Bildungsgesellschaft". Die mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe, der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. und der Thüringischen Landeszeitung veranstaltete populäre Vortragsreihe findet jeweils dienstags um 18.00 Uhr in der Erfurter Universitätskirche (Michaeliskirche) statt. In 14 Veranstaltungen sprechen Professoren der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt sowie von Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Zürich, Berlin, Paderborn und Frankfurt/M. zu aktuellen bildungspolitischen Problemstellungen.
Nächster Termin in der Reihe:
Dienstag, 2. Juli 2002, 18.00 Uhr; "Was mit Friedrich Schleiermacher zu PISA zu sagen wäre", Prof. Dr. Manfred Eckert/Prof. Dr. Andrea Schulte, Universität Erfurt, Berufspädagogik bzw. Religionspädagogik
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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