Köln – Immer häufiger behandeln Neuroradiologen heute schwere Schlaganfälle oder Gefäßaussackungen im Gehirn mittels neuer, schonender neuroradiologischer Verfahren. Im Rahmen von neuroRAD, der 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie, diskutieren Experten neben neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auch die Frage, wie innovative Behandlungsmethoden in die breite Versorgung gelangen und wie dabei die Sicherheit der Patienten gewährleistet bleibt. Ein weiterer Themenschwerpunkt des Kongresses wird auf den neurodegenerativen Erkrankungen – etwa Morbus Alzheimer und anderer Demenzen – liegen. neuroRAD findet vom 11. bis 13. Oktober 2012 in Köln statt.
Etwa 250 000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen Schlaganfall. In vielen Fällen wird dieser durch ein Blutgerinnsel ausgelöst, das ein Hirngefäß verstopft. Für die Behandlung besonders schwerer Schlaganfälle steht seit rund drei Jahren ein neues, neuroradiologisches Verfahren zu Verfügung: Die Neurothrombektomie – die mechanische Entfernung des Blutgerinnsels mittels eines Katheters. „Diese neue Therapieform zeigt sehr vielversprechende Ergebnisse“, so Professor Dr. med. Michael Knauth vom Universitätsklinikum Göttingen und Kongresspräsident von neuroRAD 2012. „Sie sollte jedoch nur von erfahrenen, qualifizierten Neuroradiologen durchgeführt werden und bedarf zudem ausreichender apparativer Ressourcen“. Ziel sei es, möglichst vielen Patienten helfen zu können, für die die Neurothrombektomie in Frage komme. Deshalb arbeiten Experten am Aufbau von Netzwerken, in denen kleine Einrichtungen mit hochspezialisierten Behandlungszentren zusammenarbeiten.
Neue Behandlungsmöglichkeiten verlangten zudem neue Standards im Hinblick auf die Ausbildung der Ärzte und die Abläufe der Therapien, so Knauth. „Die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) hat in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR) deshalb ein umfassendes Ausbildungs- und Zertifizierungsprogramm aufgelegt, um die Sicherheit und Qualität radiologischer und neuroradiologischer Eingriffe zu gewährleisten“, erklärt Professor Dr. med. Olav Jansen, Präsident der DGNR. Im Rahmen von neuroRAD 2012 starten die ersten Zertifizierungskurse, die sich an Ärzte in Facharztweiterbildung richten.
Auf dem Programm der 47. DGNR-Jahrestagung stehen außerdem neurodegenerative Erkrankungen wie Demenzen und die Möglichkeiten und Fortschritte der Bildgebung bei ihrer Diagnostik. Des Weiteren werden die Kongressteilnehmer neue Erkenntnisse zur Erkennung und Therapie von Aneurysmen diskutieren, gefährlichen Gefäßaussackungen im Gehirn: Wann sollten Patienten auf ein Aneurysma hin untersucht werden? Wann muss eine solche Gefäßaussackung behandelt werden und mit welcher Methode?
Wie in den Vorjahren werden neben Neuroradiologen und Radiologen aus Klinik und Praxis auch Experten benachbarter Fachrichtungen, etwa Neurochirurgen, Neurologen und Nuklearmediziner, Vorträge halten. Ein spezielles Kongressprogramm richtet sich zudem gezielt an die radiologisch-technischen Assistenten. Weitere Informationen sowie das Hauptprogramm des Kongresses finden Interessierte unter www.dgnr2012.de
Terminhinweis:
Kongress-Pressekonferenz anlässlich von neuroRAD 2012
47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie DGNR
Termin: Donnerstag, 11. Oktober 2012, 10.30 bis 11.30 Uhr
Ort: Gürzenich Köln, Martinstraße 29-37, 50667 Köln, Konferenzraum 3
Vorläufige Themen und Referenten:
neuroRAD 2012:
Neues und Zukünftiges aus der diagnostischen und therapeutischen Neuroradiologie
Professor Dr. med. Michael Knauth
Kongresspräsident neuroRAD 2012, Direktor der Abteilung für Neuroradiologie,
Universitätsmedizin Göttingen
Können wir Morbus Alzheimer und andere Demenzen bald vorhersagen?
Möglichkeiten, Ziele und Grenzen der bildgebenden Diagnostik
Professor Dr. med. Horst Urbach
Leiter der Abteilung für Neuroradiologie der Radiologischen Klinik,
Universitätsklinikum Bonn
Innovative Schlaganfallbehandlung für alle? – Wann das neue Katheterverfahren
zum Einsatz kommt und wie es in die breite Versorgung gelangt
Professor Dr. med. Olav Jansen
Präsident der DGNR, Direktor des Instituts für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Patienten sicher und schonend neuroradiologisch versorgen –
Qualitätssicherung der DGNR
Professor Dr. med. Ansgar Berlis
Chefarzt der Klinik für Neuroradiologie, Klinikum Augsburg
Gefährliche Gehirnblutungen erkennen und verhindern:
Daten, Fakten und Neues zur Diagnostik und Therapie von Aneurysmen
Professor Dr. med. Jens Fiehler
Direktor der Klinik und Poliklinik für Neuroradiologische Diagnostik und Intervention, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Kontakt für Journalisten:
Pressestelle neuroRAD
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR)
Juliane Pfeiffer/Corinna Spirgat
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-693
Telefax: 0711 8931-167
pfeiffer@medizinkommunikation.org
http://www.neurorad.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Deutsch
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