Studierende und Besucher des Botanischen Gartens der Justus‐Liebig‐Universität Gießen können mit Hilfe von QR‐Codes Informationen zu Pflanzen per Smartphone abrufen – Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert Pilotprojekt mit Mitteln aus dem Studienstrukturprogramm – Projektvorstellung im Botanischen Garten
Natur und Technik schließen sich nicht aus: Die Besucherinnen und Besucher des Botanischen Gartens der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) können ab sofort mit Hilfe von QR-Codes Informationen zu Pflanzen per Smartphone abrufen. Das vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) geförderte Projekt „e-Kuh-learning” kommt somit nicht nur den Studierenden zugute, sondern auch zahlreichen weiteren Interessierten. „Eine aktuelle Tendenz im E-Learning ist das Lernen vor Ort, das sogenannte ,Location-based Learning’. Diese Form des Lernens wird zunehmend eine wichtige Rolle spielen, da es eine kontinuierliche Weiterentwicklung der dazugehörigen Technologien wie Mobilfunknetze, mobile Geräte, GPS gibt”, sagte Prof. Dr. Volker Wissemann, Wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens, bei der Projektvorstellung am heutigen Nachmittag.
JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee nahm im Heilpflanzenbereich am Alpinum die offizielle Projekt-Eröffnung mit dem Smartphone vor. Neben zahlreichen Gästen und dem Mitarbeiter-Team waren u.a. Prof. Dr. Volker Wissemann (Wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens Gießen), Dipl. Ing. Holger Laake (Technischer Leiter des Botanischen Gartens Gießen), Sabine Mutz (Technische Assistentin), Sabine Scheele (Hochschulrechenzentrum der JLU) und Prof. Dr. Stefan Arnhold (Studiendekan im Fachbereich 10 – Veterinärmedizin der JLU) in den Botanischen Garten gekommen. Als „Überraschungsgast“ hatten Prof. Arnhold und seine Mitarbeiter zum Termin stilecht eine echte Kuh mitgebracht.
Das Projekt „e-Kuh-learning” soll angehenden Biologinnen sowie Studierenden im Rahmen der Lehramts-, B.Sc.- und Veterinämedizinerausbildung über die gesamte Vegetationsperiode hinweg und unabhängig von geführten Exkursionen vor Ort Informationen zu Pflanzen zur Verfügung stellen. Die Studierenden erfahren im Botanischen Garten direkt vor dem lebenden Objekt Wissenswertes über Inhaltsstoffe, Anwendungsgebiete und botanische Hintergründe. Dazu nutzen sie die neuen Medien. Parallel dazu sollen die Informationen in denselben Datenstrukturen auch in Kursen und zur Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen für die Studierenden nutzbar sein. Alle Informationen,die nicht nur für Botaniker und Pharmazeuten interessant sind, werden auch den Besucherinnen und Besuchern des Botanischen Gartens zum Selbststudium zur Verfügung stehen.
In Anlehnung an die Strukturen des digitalen Apothekergartens der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wurde eine Nutzerprofil-orientierte, Internet-basierte Datenbank erstellt. Die Verantwortlichen des Gießener Projekts bedanken sich für die Kooperation und Nutzungsmöglichkeiten der Datenbankgrundstruktur. Informationen können einerseits über klassische Suchabfragen im Web-Browser (http://fb08heilpflanze.bot1.bio.uni-giessen.de/querbeet ), andererseits mittels geeigneter mobiler Geräte direkt im Beet bzw. aus dem Kursskript heraus über QR-Codes abgefragt werden.
Das mit rund 48.000 Euro aus dem Studienstrukturprogramm (SSP-Mitteln) des HMWK umgesetzte Pilotprojekt setzt einen Schwerpunkt auf den in der veterinärmedizinischen Ausbildung vorrangig behandelten Pflanzen. Die Strukturen sind so angelegt, dass die Datenbank in den nächsten Jahren bei entsprechender Folgeförderung zu einem digitalen Garten und damit zu einem lehrorientierten Informationspool ausgebaut werden kann.
Datenbank und Symbol
Die Datenbank bietet Informationen über Pflanzen, die im Botanischen Garten der JLU kultiviert werden. Die inhaltlichen Bereiche gliedern sich, neben Nomenklatur und Herkunft, in eine Kurzbeschreibung der Pflanze mit Illustrationen, Standortfaktoren, Inhaltsstoffen (Toxine) und Wissenswertes im Allgemeinen. Die Datenbank bietet keine Therapieempfehlungen.
Die Studierenden des Fachbereichs Veterinärmedizin besuchen während ihrer Ausbildung einen Pflanzenbestimmungskurs. Zur Nachbearbeitung der Inhalte und zur Vorbereitung auf die Prüfung können die Studierenden im Botanischen Garten die wichtigsten Informationen über die Pflanzen und ihre Inhaltsstoffe mit Hilfe der QR-Codes erhalten. Die veterinärmedizinisch relevanten Pflanzen sind daher mit einem Kuh-Symbol gekennzeichnet.
Der Inhalt der Datenbank beruht auf dem Pflanzenbestand im Botanischen Garten der JLU. Die Inhalte der Datenbank, die Grafiken sowie die Fotografien sind urheberrechtlich geschützt. Studierende und Lehrende der JLU können sich Inhalte zu Studien- und Lehrzwecken für den eigenen Gebrauch auf ihre Rechner laden. Die Nutzung unter Angabe der Quellen ist möglich. Eine kommerzielle Weiterverbreitung ist nicht gestattet.
Mobile-Tagging mittels QR-Codes
Unter Mobile-Tagging versteht man den Einsatz von mehrdimensionalen Barcodes wie beispielsweise den QR-Code, der von Mobiltelefonen mit integrierter Fotokamera ausgelesen werden kann (QR=quick response). Dabei werden zweidimensionale Barcodes dazu verwendet, öffentliche Informationsträger mit zusätzlichen Informationen zu versehen. Diese können Texte, Internetadressen (URLs) oder andere nützliche Hinweise beinhalten. Auf den Pflanzenetiketten befinden sich QR-Codes (quadratische schwarz-weiße Symbole). Sofern das eigene Mobiltelefon über die notwendige Software und einen Internetzugang verfügt, werden die Nutzerinnen und Nutzer durch den QR-Code automatisch auf die entsprechende Internetseite geleitet.
Um einen 2-D-Barcode auslesen zu können, ist es erforderlich eine spezielle Software auf dem mobilen Endgerät zu installieren. Der Reader ermöglicht es bestimmte Codes über die Kamera des Handys auszulesen und steht für viele Modelle kostenlos zum Download bereit. Die Reader sollen zukünftig standardmäßig auf Mobiltelefonen vorinstalliert sein. QR-Reader Software für mobile Endgeräte: www.qread.mobi ; www.mobile-barcodes.com )
Projektbeteiligte:
Institut für Botanik und Botanischer Garten der JLU:
Prof. Dr. Volker Wissemann (Wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens Gießen),
Dipl. Ing. Holger Laake (Technischer Leiter des Botanischen Gartens Gießen),
Sabine Mutz (Technische Assistentin),
Wissenschaftliche Konzeption und Abstimmung fächerübergreifender Inhalte, insbesondere für das Fach Veterinärmedizin im Hinblick auf den Giftpflanzenkurs, Erhebung der botanischen Daten, Gestaltung der Etiketten für die Beschilderung im Botanischen Garten und Pflanzenfotografie
Dipl.-Ing. Werner Majewski (Medientechniker, Düsseldorf)
Entwicklung des Datenbankmodells, Entwurf und Gestaltung der Benutzeroberfläche, Programmierung der Webapplikation, Einbindung der QR-Code-Erzeugung, Erstellung der Projekt-Webseite
Sabine Scheele (Hochschulrechenzentrum ((HRZ )der JLU)
Kooperation mit der Koordinationsstelle Multimedia (KOMM, Arbeitsgruppe Neue Medien und E-learning des HRZ, Bereitstellung und Einrichtung des Servers für die Datenbank und Beratung in der Anwendung der neuen Medien.
Kontakt:
Prof. Dr. Volker Wissemann
Wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens der JLU Gießen /
Geschäftsführender Direktor des Instituts für Botanik der JLU Gießen
Carl-Vogt-Haus, Heinrich Buff Ring 38
35390 Gießen
Telefon: 0641 99-35170/171
Fax: 0641 99-35179
http://fb08heilpflanze.bot1.bio.uni-giessen.de/querbeet
http://www.uni-giessen.de/cms/ueber-uns/botanischer-garten
e-Kuh-learning wörtlich genommen: Beim Pressetermin im Botanischen Garten war Kuh Hilda der "Überra ...
Foto: JLU-Pressestelle / Sara Strüßmann
None
Die Studierenden können im Botanischen Garten mit Hilfe der QR-Codes die wichtigsten Informationen ...
Foto: JLU-Pressestelle / Sara Strüßmann
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Tier / Land / Forst
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).