Muttersprache + zwei Fremdsprachen sollte jeder europäische Bürger künftig beherrschen, das ist zumindest das erklärte Bildungsziel der EU. Mit diesem „Barcelona-Prinzip“ befasste sich Dr. Jan Kruse von der Universität Duisburg-Essen (UDE) in seiner Dissertation und wird dafür mit dem renommierten Rave-Forschungspreis Auswärtige Kulturpolitik des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart ausgezeichnet. Der Rave-Forschungspreis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird am 11. Oktober überreicht.
Die Arbeit untersucht, welche politischen Interessen dem Bildungsziel zugrunde liegen, ob es sich realisieren lässt und wie es sich auf die Sprachenkonstellation in der EU auswirken wird. Kruse: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die traditionellen großen Fremdsprachen in der EU, wie Deutsch und Französisch, weiter an Boden verlieren. Aufwind erhalten Englisch und kleinere, nun verstärkt geförderten Sprachen.“ Weil die kleinen Sprachen aber auf Dauer wenig Zukunft haben, drängt das „Barcelona-Prinzip“ Englisch letztlich in eine noch größere Monopolstellung – entgegen der ursprünglichen Absicht.
Die Dissertation entstand in einem EU-geförderten Forschungsprogramm unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Ammon im Fach Germanistik/Soziolinguistik und steht damit in guter Tradition: Ein weiterer Mitarbeiter Prof. Ammons, Dr. Dirk Scholten, ist ebenfalls bereits mit dem Rave-Forschungspreis ausgezeichnet worden für seine Promotion über die Sprachverbreitungspolitik des nationalsozialistischen Deutschlands als Teil des DFG- Projekts zur internationalen Stellung der deutschen Sprache. Beide Dissertationen wurden in der Reihe „Duisburger Arbeiten zur Sprach- und Kulturwissenschaft“ im Verlag Peter Lang als Bd. 42 bzw. 89 veröffentlicht.
Hinweis für die Redaktionen:
Ein Foto von Jan Kruse (Fotonachweis: Jan Drews) stellen wir Ihnen unter folgendem Link zur Verfügung:
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Weitere Informationen:
Jan Kruse, Tel. 0203/379-2410, jan.kruse@uni-due.de, jankruse@gmx.de
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430
Dr. Jan Kruse
Foto: Jan Drews
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Sprache / Literatur
regional
Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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