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28.06.2002 16:23

IWO-Tagung

Dr. Marc Dressler Presse, Kommunikation und Marketing
Fachhochschule Aalen

    An der Fachhochschule Aalen fand eine Tagung zum Thema Oberflächentechnik als Interface von Werkstofftechniken zur Biowelt mit renommierten Vertretern aus Industrie, Forschung und Entwicklung statt. Die Tagung wurde vom Institut für Werkstoffkunde und Oberflächen (IWO) unter der Leitung von Prof. Dr. Tostmann ausgerichtet.

    Die Tagung, die an zwei Tagen veranstaltet wurde, begann am ersten Abend mit der Vorstellung des Studiengangs Oberflächentechnik und Werkstoffkunde auf dem Schloss Kapfenburg durch Prof. Dr. Otto.

    Der zweite Veranstaltungstag fand in der gut besuchten Aula der Fachhochschule Aalen statt. Im ersten Vortrag berichtete Prof. Dr. Hartmut Worch der Technischen Universität Dresden über Biomaterialien für Medizin und Technik. Er stellte den Entwicklungsstand und die Anforderungen an die Implantatmaterialien vor. Des Weiteren ging er auf die Zukunftsaussichten des Tissue Engineering ein, das die Körperverträglichkeit von Geweben und Oberflächen untersucht. Die Bedeutung der Oberfläche für den Erfolg eines Implantates im Knochenkontakt stellte Dr. Ulrich Fink von der Aesculap AG in Tuttlingen heraus. Er ging auf die Zusammensetzung der Werkstoffe und deren Oberfläche ein.

    Vom "Morbus Kawasaki" sprach Dr. Michael Köhler und meinte damit sarkastisch einen dreifachen Oberschenkeltrümmerbruch bei einem Motorradunfall. Eine solche Verletzung muss aber heute nicht mehr bedeuten, dass das Gliedmaß nie wieder bewegt werden kann. Künstliche Gelenke und Prothesen geben den Verunglückten häufig ihre Beweglichkeit zurück. Im Mittelpunkt seines Vortrages standen die Verankerung von zementfreien Prothesen, das Problem des Verwachsens der beweglichen Implantate mit dem Knochen, der Verschleiß der Oberflächen und die daraus resultierenden Entzündungen. Köhler äußerte den dringenden Wunsch, dass Mediziner mit Ingenieuren der Werkstofftechnik in einen Dialog treten. Eine wesentliche Aufgabe der Ingenieure werde auf dem Gebiet der Gesundheitstechnik darin liegen, neue Werkstoffe für künstliche Gelenke zu entwickeln. Besonders resorbierbare Materialien, die sich auflösen, nachdem sie ihre stabilisierende Aufgabe erfüllt haben, räumt der Aalener Lehrbeauftragte eine große Zukunft ein. Mit solchen Werkstoffen erübrige sich in der Medizin eine zweite Operation, in der Stabilisatoren wieder entfernt werden müssen.

    Dr. Carla Schmid von der Universität Ulm erklärte das Verhalten von Körperzellen wie Osteoplasten auf verschiedenen Implantatoberflächen. Sie zeigte dies anhand von mehreren Versuchsreihen, die am Institut für unfallchirugische Forschung und Biomechanik in Ulm durchgeführt wurden.

    Abschließend zeigte Dipl. Ing. (FH) Peter Scharf von der Gesellschaft für Elektrometallurgie in Nürnberg wie die Biokompatibilität von polymeren Implantaten durch das Aufbringen titanhaltiger Schichten mittels PACVD-Verfahren gewährleistet werden kann. Hierbei stellte er das von seiner Firma entwickelte Herniennetz, genannt Timesh, vor.

    Das Zusammenspiel von Medizin und Technik beeindruckte die anwesenden Studenten, Werkstoffwissenschaftler, Oberflächeningenieure, Biologen und Mediziner gleichermaßen. "Alles in allem eine gelungene Veranstaltung zum einem Thema, das in den nächsten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen wird", urteilte Prof. Dr. Tostmann nach der Veranstaltung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Werkstoffwissenschaften
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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