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16.10.2012 10:09

Die Rolle des Staates in der Wirtschaft

Axel Burchardt Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Silke Übelmesser ist neue Professorin für Finanzwissenschaft der Universität Jena

    Sie sei keine Anhängerin der vielen Ökonomen zugeschriebenen Meinung, der Staat habe sich weitgehend aus der Wirtschaft rauszuhalten, betont Prof. Dr. Silke Übelmesser von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die neue Lehrstuhlinhaberin für Finanzwissenschaft sieht vielmehr viele Bereiche, „wo der Staat notwendig ist“ und seine Eingriffe sinnvoll sind, etwa bei den sozialen Sicherungs- und den Steuersystemen.

    Bei vielen anderen Aufgaben ist es nach Meinung der 38-jährigen Volkswirtin sinnvoll, dass Staat und Individuum gemeinsam agieren. Die lebhafte Wissenschaftlerin nennt als Beispiel die ausgewogene Finanzierung der Bildung. Da vom Studium der Einzelne wesentlich profitiere, gebe es gute Argumente für Studiengebühren. Aber der Staat ziehe gleichfalls einen Nutzen aus gut ausgebildeten Menschen, so dass auch er aus der Finanzierung der Bildung nicht zu entlassen sei.

    Mit der Bildungsfinanzierung hat sich Silke Übelmesser bereits in ihrer Habilitationsarbeit beschäftigt, die sie – wie bei ihr üblich in Englisch – 2010 an der Universität München abgeschlossen hat. Einen speziellen Blick hat die Wissenschaftlerin dabei auf den internationalen Wettbewerb und Migration gelegt. Die Öffnung der Grenzen in Europa hätten den Wettbewerb auch in der Bildung wesentlich verschärft, sagt Übelmesser und nennt als Beispiel die zahlreichen deutschen Studierenden, die zum Medizinstudium nach Österreich gehen und danach wieder in Deutschland praktizieren. Hier sei es die Aufgabe des Staates abzuwägen, was wichtiger sei: Die kostenintensiven Studienplätze vor allem den Landeskindern zur Verfügung zu stellen und von ausländischen Bewerbern hohe Gebühren zu verlangen oder gar die Qualität der Ausbildung abzusenken, damit das Studium für Ausländer nicht mehr attraktiv sei. Oder die Politik wolle stärker dem Fachkräftemangel vorbeugen, indem man zahlreiche Studierende aus aller Welt mit sehr guten Studienbedingungen an die Hochschulen lockt, in der Hoffnung, dass sie nach ihrem Abschluss im Land bleiben.

    Ihren Spezialthemen Bildung, Migration und Fachkräftemangel will sich die Volkswirtin neben der ganzen Breite des Fachs auch in Jena intensiv widmen. Parallel hat die junge Volkswirtin eine Forschungsprofessur am Ifo Institut für Wirtschaftsforschung in München inne. Von der Isar, wo sie ihre wissenschaftliche Karriere begann und 2003 mit einer Analyse der umlagefinanzierten Rentensysteme auch promoviert wurde, ist sie inzwischen an die Saale umgezogen. Hier in Jena will die vielfach ausgezeichnete, verheiratete Mutter zweier Kinder sich nicht nur bei ihren Forschungen und in „der extrem wichtigen Lehre“ engagieren. Sie plane auch, Kontakte in die Politik und die Gesellschaft aufzubauen. Denn die Finanzwissenschaft sei bei aller notwendigen Mathematik ein Fach, das große Bedeutung für die Allgemeinheit habe.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Silke Übelmesser
    Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
    Carl-Zeiß-Str. 3
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 943230
    E-Mail: silke.uebelmesser[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fiwi.uni-jena.de/


    Bilder

    Prof. Dr. Silke Übelmesser ist die neue Lehrstuhlinhaberin für AVWL/Finanzwissenschaft der Universität Jena.
    Prof. Dr. Silke Übelmesser ist die neue Lehrstuhlinhaberin für AVWL/Finanzwissenschaft der Universit ...
    Foto: Anne Günther/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Wirtschaft
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Silke Übelmesser ist die neue Lehrstuhlinhaberin für AVWL/Finanzwissenschaft der Universität Jena.


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