Der Senat der Fraunhofer-Gesellschaft hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, das Fraunhofer-Center Nanoelektronische Technologien (CNT) in Dresden nach dem 31.12.2012 nicht mehr als selbständige Einrichtung fortzuführen. Ziel ist es, ausgewählte, wirtschaftlich tragfähige Arbeitsfelder des CNT in einer geeigneten organisatorischen Einbindung weiterzuführen. Aus wirtschaftlichen Gründen ist dabei eine strategische Neuausrichtung erforderlich.
Die Gründe für die Entscheidung liegen vor allem in den erheblichen Betriebskosten, der geringen Wirtschaftlichkeit der Reinraumnutzung des CNT sowie in einer fehlenden nachhaltigen Finanzierung. Zu diesem Ergebnis kam ein Evaluierungsaudit des CNT im Juli 2012. Gleichzeitig schätzten die Auditoren die fachliche Arbeit für den Leitkunden Globalfoundries und weitere Kunden wie Equipment-Hersteller als sehr gut ein und hoben die industrienahe Forschungsumgebung des CNT für 300mm Wafer hervor.
Im Ergebnis entschieden die Verantwortlichen, das CNT nicht mehr als eigenständige Fraunhofer-Einrichtung weiterzuführen. Profitable Bereiche sollen in einer Abteilung des Fraunhofer IPMS in Dresden aufgehen. Für diese Lösung benannten die Evaluatoren jedoch eine Reihe von Voraussetzungen: etwa eine Sonderfinanzierung durch den Freistaat Sachsen, Absichtserklärungen vor allem der Leitkunden des CNT zur Reinraumnutzung und Projektzusammenarbeit sowie die Einigung zu einem neuen Mietvertrag. Die Verhandlungen zu diesen Punkten laufen derzeit noch. Unabhängig davon soll ein Großteil der 47 Mitarbeiter des CNT weiterhin bei Fraunhofer beschäftigt werden.
Die strategische Neuausrichtung erfordert auch einen personellen Neuanfang auf Leitungsebene. Der Vorstand hat aus diesem Grund Prof. Hubert Lakner, Institutsleiter am Fraunhofer IPMS und Vorsitzender des Verbunds Mikroelektronik, mit der notwendigen Anpassung der Arbeitsfelder sowie den weiteren Verhandlungen mit den Leitkunden betraut. Der bisherige Leiter des CNT, Prof. Peter Kücher, wird künftig eine andere Aufgabe innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft übernehmen. »Der Vorstand dankt Prof. Kücher ausdrücklich für seine geleistete Arbeit am CNT«, so Prof. Ulrich Buller, Forschungsvorstand der Fraunhofer-Gesellschaft.
Hintergrund
Das CNT wurde 2005 als Fraunhofer-Einrichtung auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages zwischen AMD (heute Globalfoundries), Infineon (später Qimonda) und der Fraunhofer-Gesellschaft errichtet - zunächst befristet bis zum 30.06.2011. Nach der Insolvenz von Qimonda wurde das Center zusammen mit Globalfoundries weitergeführt und für weitere Kunden geöffnet. Im Mai 2011 beschloss der Fraunhofer-Senat, das CNT zeitlich befristet bis zum 31.12.2012 fortzuführen, um mehr Zeit für die Ausarbeitung möglicher Zukunftsoptionen zu haben.
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