Die Beseitigung von Schmutz- und anderen schädlichen Schichten auf Skulpturen sowie an Portalen und Bauzier kulturhistorisch wertvoller, denkmalgeschützter Bauten mit Hilfe gepulster Laserstrahlen soll in einem Projekt in Fortführung verschiedener Voruntersuchungen erstmals in diesem Umfang in Deutschland untersucht werden.
Ziel ist es, das in der Technik zunehmend eingesetzte berührungslose und ohne Zusatzmedien arbeitende Laserreinigen auch für die Belange der Denkmalpflege in einem breiteren Umfang nutzbar zu machen. Durch umfassende restauratorische und naturwissenschaftliche Untersuchungen sowie beispielhafter Erprobung an repräsentativen Objekten sollen vor allem für Restauratoren und Denkmalpfleger Möglichkeiten und Grenzen dieses technisch interessanten Verfahrens in der Restaurierung von Kunstgut aus Stein herausgearbeitet werden.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück fördert dazu über einen Zeitraum von 3 Jahren das Projekt mit rund 2 Mio. Mark.
Mit einer Beratung zwischen Vertretern der DBU und Denkmalpflegern in Dresden wurde die Bearbeitung des Themas durch ein interdisziplinäres Team offiziell begonnen. Partner der Restauratoren und Denkmalpfleger sind z. B. die Laserexperten vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik und der Fachhochschule Münster, Naturwissenschaftler der Bauhaus-Universität Weimar, des Labors für Baudenkmalpflege Naumburg, des Ingenieurbüros für Bauwerkserhaltung Weimar und des Instituts für Diagnostik und Konservierung Sachsen/Sachsen-Anhalt sowie das auf dem Gebiet der Restaurierung arbeitende mittelständische Unternehmen Bauhütte Naumburg.
Nach Abschluß umfangreicher Laboruntersuchungen an relevanten Proben ist im Projekt die Übertragung und Nutzung der Ergebnisse im Rahmen von Restaurierungsmaßnahmen an bekannten deutschen Baudenkmalen vorgesehen, darunter am Schloßkapellenportal des ehemaligen Residenzschlosses in Dresden, an Figuren und Bauzier der Dome zu Köln, Aachen, Erfurt und Halberstadt, des Freiburger Münsters, der Stadtkirche St. Martini in Braunschweig und des Zeughauses Berlin sowie am Sebalder Chörlein im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.
Neben dem ästhetischen Aspekt ist die Reinigung in der Denkmalpflege eine wichtige Maßnahme für die Erhaltung, indem einerseits steinschädigende Stoffe von der Oberfläche beseitigt andererseits die Voraussetzung für Konservierungs-maßnahmen geschaffen werden.
Neben der Entfernung von Krusten, Filmen und Auflagen wird im Projekt auch die Reinigung von Denkmalen aus Naturstein mit historischen Farbfassungen untersucht. Die Freilegung und Erhaltung dieser originalen farbigen Oberflächen stellt für die Restauratoren eine besondere Herausforderung dar.
Mit dem Projekt soll auch die Weiterentwicklung der Lasertechnik sowie der Kontroll- und Meßtechnik befruchtet werden.
Ansprechpartner:
Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik
Winterbergstr. 28
01277 Dresden
Dr. Günter Wiedemann
Tel.: 0351/25 83-251
Fax: 0351/25 83-440
E-mail: wiedemann@iws.fhg.de
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Ralf Jäckel
Tel.: 0351 / 25 83-444
E-mail: jaeckel@iws.fhg.de
Attraktive Fotos stellen wir Ihnen auf Wunsch gern zur Verfügung.
http://www.iws.fhg.de/ext/infonew/start.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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