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04.07.2002 14:28

Repräsentative Untersuchung der Grundwasserfauna von Baden-Württemberg

Bernd Hegen Referat Kommunikation
Universität Koblenz-Landau

    Grundwasser ist nicht nur eine Ressource, sondern auch einer der größten und ältesten Lebensräume Mitteleuropas. Über die dort lebenden Tiere ist allerdings nur wenig bekannt. Weltweit zum ersten Mal, soll mit der repräsentativen Erfassung in Baden-Württemberg die Grundwasserfauna eines ganzen Landes beschrieben werden. Mit den Untersuchungen wurde das Institut für regionale Umweltforschung und Umweltbildung (IFU) der Universität in Landau von der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU) beauftragt. Dieses Projekt werde wichtige neue Erkenntnisse über die Verbreitung und die Ökologie der Grundwassertiere liefern, erklärte der Biologe Dr. Hans Jürgen Hahn, Geschäftsführer des IFU. Realisierbar wurden Untersuchungen in diesem Umfang dank neuer, an der Universität in Landau weiterentwickelter und erprobter Sammelmethoden.

    Bereits Anfang der 90er Jahre hat Baden-Württemberg, unter Mithilfe der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, ein Pilotprojekt zur Grundwasserfauna durchgeführt. Dieses Pilotprojekt war allerdings auf zwei von insgesamt 19 Grundwasserlandschaften in Baden-Württemberg beschränkt. Trotz dieser Pilotrolle Baden-Württembergs seien in den letzten Jahren nur bescheidene Fortschritte in der bundesweiten Erforschung dieses "vergessenen Biotops" erzielt worden, so Hahn. Daraus resultiere eine wesentlich Kenntnislücke beim Schutz und bei der ganzheitlichen Betrachtung des Ökosystems Grundwasser. Diese Kenntnislücke stehe im Widerspruch zur Konferenz von Rio de Janeiro, die dem Erhalt und der Erforschung der biologischen Vielfalt hohe Priorität eingeräumt habe. Da über die Verbreitung und die Ökologie der Grundwassertiere, nicht nur in Baden-Württemberg, nur wenig bekannt sei, beziehe sich der bisherige Grundwasserschutz hauptsächlich auf die Nutzungsfähigkeit des Grundwassers als Trinkwasser. Was bislang völlig fehle sei der Schutz des Grundwassers als Lebensraum, kritisiert Hahn.

    Die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU) hat nun einen entscheidenden Schritt getan, indem sie das Landauer Institut mit der Durchführung einer repräsentativen Studie beauftragt hat. Das neue Projekt wird sich über alle im Land vorhandenen 19 Grundwasserlandschaften erstrecken, so dass erstmals ein landesweites Bild über die Grundwasserfauna in Baden-Württemberg gelingen kann. Das Projekt startete im Sommer 2001 mit der Auswahl von 250 Messstellen und der Information der Messstellenbetreiber über die bevorstehenden Fangkampagnen. Bis Dezember 2002 wird jede Messstellen jeweils zwei- bis dreimal beprobt. Das Verfahren ist sehr aufwendig, da häufig an Beobachtungsrohren mit über 100 Meter Tiefe; an Wasserwerken, Schachtbrunnen und Brunnen, auch bei Schnee in den Mittelgebirgen bis 1.400 Meter Höhe Wasserproben entnommen werden müssen. Erst nach Abschluss dieser umfassenden Messungen kann die Bestimmung der Grundwasserfauna erfolgen. Der abschließende Bericht soll im Herbst 2003 vorliegen.

    Kontakt:

    Dr. Hans Jürgen Hahn, Universität Koblenz-Landau
    Campus Landau, Im Fort 7, 76829 Landau
    Institut für Biologie
    Telefon: 06341 280 - 211
    Telefax: 06341 280 - 367;
    Email: hjhahn@uni-landau.de

    Klaus-Peter Barufke
    Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg,
    Referat:Grundwasser, Baggerseen
    Benzstraße 5, 76185 Karlsruhe
    Tel: 0721 983-1378
    Telefax: 0721 983-1514
    Email: klaus-peter.barufke@lfuka.lfu.bwl.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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