Studentenverbindungen gibt es nach wie vor, seien sie nun schlagender, katholischer oder musikalischer Art. Warum hat sich dieser Typus studentischer Lebensform als so zählebig erwiesen? Das war eines der Themen, die Ende Mai 1997 bei einer Tagung an der Universität Würzburg diskutiert wurden.
Die Diskussionsbeiträge und Referate dieser Tagung liegen nun in dem Buch "'Der Burschen Herrlichkeit'. Geschichte und Gegenwart des studentischen Korporationswesens" vor. Universitätspräsident Prof. Dr. Theodor Berchem und Prof. Dr. Harm-Hinrich Brandt, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte II der Universität Würzburg, präsentierten den Band am Donnerstag, 28. Mai, im Senatssaal der Universität am Sanderring.
Studentische Korporationen gelten als eigentümliche Erscheinung der deutschen Kulturwelt. Wie das vorgestellte Buch deutlich macht, waren es vor allem der Rückzug der Humboldtschen Reformuniversität aus jeglichem Erziehungsauftrag und die Herstellung akademischer Freiheit zu Beginn des 19. Jahrhunderts, welche gewisse Freiräume schufen. Freiräume, die dann von den Verbindungen mit ihren Riten, ihrem Erziehungsanspruch und ihrem jeweils speziellen gesellschaftlich-politischen Profil gefüllt wurden.
Das Buch versucht, die kritische historische Rückbesinnung mit einer Analyse der gegenwärtigen Bedeutung und Position der deutschen Studentenverbindungen gerade vor dem Hintergrund der Probleme an der Massenuniversität zu verknüpfen. Dabei wollen die Autoren nicht nur Historiker ansprechen, sondern auch die breite, interessierte Öffentlichkeit.
In "Der Burschen Herrlichkeit" ist neben den Beiträgen zu der gleichnamigen Tagung vom vergangenen Jahr auch die abschließende Podiumsdiskussion unter Leitung von Präsident Prof. Berchem ausführlich dokumentiert.
Harm-Hinrich Brandt und Matthias Stickler (Hrsg.): "'Der Burschen Herrlichkeit'. Geschichte und Gegenwart des studentischen Korporationswesens", Band 8 der Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg, herausgegeben von Ulrich Wagner, Verlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 1998, 584 Seiten, Broschur, 30 Mark.
Kontakt: Prof. Dr. Harm-Hinrich Brandt, Telefon (0931) 888-5536, Fax (0931) 888-4617, E-Mail:
harm-hinrich.brandt@mail.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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