"Wer A sägt, muss auch B sägen" - nach diesem Antisprichwort heißt der neue Band zur Sprichwortforschung, den Prof. Dr. Dietrich Hartmann und Prof. Dr. Jan Wirrer herausgegeben haben. 21 Wissenschaftler beleuchten darin alle Facetten der allgegenwärtigen Redewendungen und Sprichwörter: Vom Mittelalter bis ins Internetzeitalter, von Zeitschriften bis in E-Mail-Kommunikation und quer durch Europa.
Bochum, 05.07.2002
Nr. 189
"Wer A sägt, muss auch B sägen"
Buchveröffentlichung zur Sprichwortforschung
Redewendungen von Mittelalter bis Internet
"Wer A sägt, muss auch B sägen" - nach diesem Antisprichwort heißt der neue Band zur Sprichwortforschung, den Prof. Dr. Dietrich Hartmann (Germanistisches Institut der RUB) und Prof. Dr. Jan Wirrer (Bielefeld) herausgegeben haben. 21 Wissenschaftler aus Deutschland, Island, Österreich, Polen, Russland und der Schweiz beleuchten darin alle Facetten der allgegenwärtigen Redewendungen und Sprichwörter: Vom Mittelalter bis ins Internetzeitalter, von Zeitschriften bis in E-Mail-Kommunikation und quer durch Europa.
Begrüßungen, Idiome, Redensarten
Die Autoren hatten sich 1999 und 2000 in Bochum und Bielefeld zum "Westfälischen Arbeitskreis Phraseologie/Parömiologie" getroffen. Zu ihrem Forschungsgegenstand gehören feste Wendungen von Begrüßungsformeln über Idiome wie "sich seine Brötchen verdienen" bis hin zu Sprichwörtern und Redensarten. Diesen Sprachformeln spürten sie in allen Textsorten nach. So gibt es z. B. einige Regeln, denen Redewendungen meist folgen, z. B. dass Belebtes vor Unbelebtem steht (wie in "Pferd und Wagen") und das lange Wort nach dem kurzen kommt (wie in "Braut und Bräutigam"). Diese Regel hat hier sogar über eine andere gesiegt, die besagt, dass Männliches vor Weiblichem steht.
"Wo ein Willy ist, ist auch ein Weg"
Sie spürten den Redewendungen in französischen und deutschen Frauenzeitschriften nach, suchten sie in Talkshows und in der mündlichen Alltagskonversation, und ergründeten, wie Ausländer deutsche Sprichwörter verstehen. Ein Kapitel beschäftigt sich ausschließlich mit Verballhornungen von Redensarten, so genannten Antisprichwörtern, z. B. "In der Kürze lügt die Schürze", "Wo ein Willy ist, ist auch ein Weg", "Liegen haben kurze Beine". Eine neue Erscheinungsform von festen Wendungen sind die sog. akronymisch verwendeten, die in E-Mails vorkommen, z. B. "nn" für "nichts neues" und "ROTFL" für "rolling on the floor laughing". Schließlich beschäftigen sich die Autoren auch mit der benutzerfreundlichen Recherchierbarkeit von Sprichwörtern im Internet und in Lexika.
Titelaufnahme
Dietrich Hartmann; Jan Wirrer (Hg.): Wer A sägt, muss auch B sägen. Beiträge zur Phraseologie und Sprichwortforschung aus dem Westfälischen Arbeitskreis. (= Phraseologie und Parömiologie, Bd. 9), Schneider Verlag Hohengehren, 2002, ISBN 3-89676-552-3
Weitere Informationen
Prof. Dr. Dietrich Hartmann, Germanistisches Institut der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-28577, -28515, Fax: 0234/32-14254, E-Mail: dietrich.hartmann@ruhr-uni-bochum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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