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08.07.2002 13:09

Rapid Prototyping für den OP / Forschungszentrum caesar präsentiert Ergebnisse auf der Euromold

Francis Hugenroth Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
caesar - center of advanced european studies and research

    Bonn, 08.07.2002. Die Technik ist bewährt: Rapid Prototyping wird im Automobil- und Maschinenbau gerne verwendet, um schnell und kostengünstig Prototypen aus dreidimensionalen Datensätzen herzustellen. Das Forschungszentrum caesar aus Bonn nutzt diese Vorteile für neue Anwendungen im Bereich der Medizin. Für die Operationsplanung stellt es aus Patientendaten detailgetreue stereolithografische Modelle her.

    caesar wird vom 04.-07.12. auf der Euromold in Frankfurt erste Ergebnisse präsentieren. Der Erfolg einer Operation hängt u.a. von der genauen Planung ab. Je kürzer der Eingriff, desto geringer ist das Risiko von Komplikationen. Rapid-Prototyping-Modelle der betroffenen Körperteile helfen den Chirurgen, sich optimal vorzubereiten. Falls nötig, können Implantate vorab angepasst werden. Die im Stereolithografie-Verfahren hergestellten Modelle sind transparent, so dass innere Strukturen wie Gefäße oder Nerven durch Färbung sichtbar gemacht werden können.

    Im ersten Schritt werden Computertomografie-Aufnahmen (CT) des Patienten erstellt und diese zweidimensionalen "Schnittbilder" in ein dreidimensionales Computermodell umgewandelt. Das geschieht mit Hilfe der Software-Plattform Julius, die ebenfalls von einer caesar-Arbeitsgruppe entwickelt wurde. Durch Segmentierung werden verschiedene Strukturen (Knochen, Knorpel, Blutgefäße, Nerven usw.) unterschiedlich erfasst und können später farbig markiert werden. Im Anschluss wird der Datensatz für den Rapid-Prototyping-Prozess vorbereitet. Nun wird aus den Patientendaten in der Rapid-Prototyping-Anlage Schicht für Schicht ein Kunststoffmodell aufgebaut, in dem Details mit einer Genauigkeit bis zu 0,02 Millimetern dargestellt werden können. Eine Kombination mit Rapid-Prototyping-Folgeprozessen (z.B. Vakuumguss) ermöglicht es, zusätzlich Bereiche mit Weichgewebe realistisch darzustellen. Das fertige Modell kann sterilisiert und mit in den OP genommen werden.

    Zur Zeit verfeinert caesar den Datentransfer und die Prozess-Vorbereitung sowie die farbige Markierung einzelner Strukturen. Unterschiedliche Gewebearten werden in variablen Farbabstufungen abgebildet. Das kann beispielsweise in der Tumorchirurgie sehr hilfreich sein: Tumorgewebe lässt sich durch Färbung im Modell deutlich von gesundem Gewebe abgrenzen. Weitere Projekte sind maßgeschneiderte Implantate aus Knochenersatz-Material sowie dreidimensionale Gerüste für Tissue-Engineering.

    Das internationale Forschungszentrum caesar (center of advanced european studies and research) aus Bonn hat 1998 die Arbeit aufgenommen. Mit inzwischen über 130 Mitarbeitern forschen interdisziplinäre Teams in den Bereichen Kommunikationsergonomie/Computerunterstützte Chirurgie, Materialwissenschaften/Nanotechnologie und Biotechnologie. Forschung und industrielle Anwendung gehen Hand in Hand: caesar entwickelt innovative Produkte und Verfahren und unterstützt die Wissenschaftler bei Firmenausgründungen.

    Diese Pressemitteilung mit Fotos zum Downloaden finden Sie auch im Internet unter www.caesar.de/pressroom; zusätzliche Informationen unter www.caesar.de/rapidprototyping.

    Über ein Belegexemplar freuen wir uns!
    Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an:
    Forschungszentrum caesar, Frau Francis Hugenroth
    Friedensplatz 16, 53111 Bonn
    Telefon: 0228/96 56-135
    Fax: 0228/96 56-111
    E-Mail: hugenroth@caesar.de
    Internet: www.caesar.de


    Weitere Informationen:

    http://www.caesar.de/pressroom
    http://www.caesar.de/rapidprototyping


    Bilder

    Rapid-Prototyping-Modell aus Patientendaten. Eine Kombination mit anderen Verfahren (z.B. Vakuumguss) ermöglicht es, auch Bereiche mit Weichgewebe realistisch darzustellen. Foto: caesar
    Rapid-Prototyping-Modell aus Patientendaten. Eine Kombination mit anderen Verfahren (z.B. Vakuumguss ...

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    Im Stereolithografie-Verfahren hergestelltes Rapid-Prototyping-Modell eines Unterkiefers. Die Nerven sind rot eingefärbt. Foto:caesar
    Im Stereolithografie-Verfahren hergestelltes Rapid-Prototyping-Modell eines Unterkiefers. Die Nerven ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Maschinenbau, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Rapid-Prototyping-Modell aus Patientendaten. Eine Kombination mit anderen Verfahren (z.B. Vakuumguss) ermöglicht es, auch Bereiche mit Weichgewebe realistisch darzustellen. Foto: caesar


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    Im Stereolithografie-Verfahren hergestelltes Rapid-Prototyping-Modell eines Unterkiefers. Die Nerven sind rot eingefärbt. Foto:caesar


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