Vom 1. bis zum 3. November 2012 kommen 14 Autoren aus ganz Europa zum 13. Internationalen Autorentreffen in Greifswald zusammen. Sie stellen neue Veröffentlichungen und unveröffentlichte Manuskripte vor. Außerdem werden bisher unbekannte Tagebucheinträge von Hans Werner Richter erstmals öffentlich vorgestellt.
Veranstalter ist die Hans Werner Richter-Stiftung, die in Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald als einzige Institution im deutschsprachigen Raum eine Tagung ausrichtet, an der regelmäßig sowohl deutsche Autoren, deutschschreibende Autoren ausländischer Herkunft als auch ausländische Autoren teilnehmen. Die Veranstaltung findet im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) statt. Interessierte Zuhörer sind herzlich eingeladen.
Die jungen Autoren stellen in halbstündigen Lesungen ihre Prosatexte vor. Daran schließen sich Gespräche über ihre Werke an, die von Literaturwissenschaftlern, Verlagslektoren und erfahrenen Autoren moderiert werden. Die Tagung wird stärker als in den vergangenen Jahren in die Lehre der Philosophischen Fakultät einbezogen. So sind die Autoren entweder Gegenstand von Lehrveranstaltungen oder ihre Werke werden in Übersetzerseminaren von Studierenden, zum Beispiel der Fennistik und Slawistik, übersetzt.
Als besonderer Programmpunkt werden auf der diesjährigen Tagung die Tagebücher von Hans Werner Richter vorgestellt. Der Gründer und Organisator der Gruppe 47 hat das literarische Leben im Nachkriegsdeutschland entscheidend geprägt. Günter Grass, Heinrich Böll, Uwe Johnson, Ingeborg Bachmann oder Marcel Reich-Ranicki – sie alle kamen, wenn Richter einlud. Völlig unbekannt war bisher, dass er ein Tagebuch geführt hat. Er selbst hatte dies mehrfach öffentlich bestritten. Dass seine Notizen mit dieser Edition erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können, ist daher eine kleine literarische Sensation.
Von den internationalen Gästen dieses Jahres können insbesondere die finnische Autorin Alexandra Salmela (geb. 1980) und die Tschechin Katerina Tucková hervorgehoben werden. Alexandra Salmela gilt als die erste nichtmuttersprachliche Autorin Finnlands, die sich an die Spitze des Publikumsinteresses setzte. Vor zwei Jahren wurde die gebürtige Slovakin mit ihrem parodie- und humorreichen Pop-Art-Roman „27 oder Der Tod macht den Künstler“ für den höchsten Literaturpreis ihrer Wahlheimat Finnland nominiert. Die Tschechin Katerina Tucková (geb. 1980) schreibt in ihrem Roman „Die Vertreibung der Gerta Schnirch“ über den Todesmarsch von Brünn, in dem 1945 viele Deutsche den Tod fanden.
Die Tagung der Hans Werner Richter-Stiftung gilt unter jungen Autoren als Geheimtipp. In den vergangenen zwölf Jahren haben etwa 140 junge Schriftsteller daran teilgenommen. Die Stiftung wurde 1999 von Toni Richter, der Frau des Initiators der „Gruppe 47“, gegründet und arbeitet mit dem Institut für Fennistik und Skandinavistik zusammen.
Weitere Informationen
Tagungsprogramm 2012 http://www.richter-stiftung.de/P2012.pdf
Für redaktionelle Zwecke dürfen die Bilder unter Angabe der Urheber kostenfrei verwendet werden. Für kommerzielle Zwecke fragen Sie bitte in der Presse- und Informationsstelle nach:
Download http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/download-presseinformationen/pressefotos-2012/pressefotos-oktober-2012.html
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Marko Pantermöller (2. Vorsitzender der Hans Werner Richter-Stiftung)
Institut für Fennistik und Skandinavistik
Hans-Fallada-Straße 20, 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-3611
panter@uni-greifswald.de
Alexandra Salmela aus Finnland wurde von Greifswalder Fennistikstudierenden übersetzt.
Foto: Heini Lehväslaiho
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Die tschechische Nachwuchsautorin Katerina Tucková verfasst ihre Romane in deutscher Sprache.
Foto: Robert Hédervári
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Korrektur der Bildunterschrift 2:
Die tschechische Nachwuchsautorin Katerina Tucková schreibt über das Schicksal der Deutschen in ihrer Heimatstadt Brünn.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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