Vermessungswesen: Wissenschaftler auf sportlicher Expedition
Ein vierköpfiges Expertenteam wird am 19. Juli 2002 zu einer zweimonatigen wissenschaftlichen Grönlandexpedition, unter der Leitung von Prof. Dr. Wilfried Korth der Technischen Fachhochschule Berlin, aufbrechen, um ein geodätisches Höhenprofil entlang einer Traverse zu messen, die das Inlandeis Grönlands von Osten nach Westen überquert.
Eine Besonderheit ist die Art und Weise, wie sich die Gruppe in Grönland fortbewegen wird. Logistisch werden die Expeditionsteilnehmer nur auf modernes Sportzubehör zurückgreifen und Gepäck sowie wissenschaftliche Ausrüstung ohne technische Hilfsmittel transportieren. Bei dieser Sportexpedition fehlen die sonst üblichen Motorschlitten und Hubschrauber. So ist es erstmals möglich mit finanzieller Unterstützung der DFG, in Gebieten zu arbeiten, in denen keine Aktivitäten im Rahmen großer Forschungsschwerpunkte stattfinden.
Die ermittelten Höhenwerte werden als Bodenkontrolldaten für Satellitenverfahren wie z.B. Laser- und Radaraltimetermessungen dienen, mit denen sich Form und Größe des Eiskörpers und deren Veränderungen vollständig erfassen lassen. Für die Beantwortung der Frage, wie sich die globale Erwärmung auf die polaren Eismassen in der Antarktis und in Grönland auswirkt, sind diese Daten dringend erforderlich. Ein Abschmelzen der Gletscher würde einen zusätzlichen Beitrag zum globalen Meeresspiegelanstieg leisten. Die geodätischen Messungen erfolgen unter Nutzung des Satellitensystems GPS, geplant sind aber auch photogrammetrische Vermessungen der Strukturen der Eisoberfläche - ebenso meteorologische und glaziologische Messungen. Die Topographie der Gletscheroberfläche sowie die Wetterbedingungen erschweren die Expedition. Natürlich ist das Risiko für Teilnehmer nicht mehr so hoch, wie in der Pionierzeit der Polarforschung. Im Gepäck befindet sich ein modernes Kommunikationssystem, das den Austausch kurzer E-Mails via Satellit ermöglicht. Die Navigation wird mit einer Genauigkeit von wenigen Metern erfolgen und der Sicherheit in Gefahrensituationen dient nicht zuletzt ein Notsender. Eine Rettungsaktion aus der Luft könnte so in kurzer Zeit eingeleitet werden. Zwingend vorgeschrieben ist auch eine Versicherung, die vom Polarzentrum in Dänemark als Voraussetzung zur Erteilung einer Expeditionsgenehmigung verlangt wird. Das Expeditionsgepäck ist bereits per Schiff in Grönland angekommen - die vier Teilnehmer warten nun ungeduldig auf den Beginn der Reise.
TIPP: Kontakt nach Grönland: Interessierte Medienvertreter haben die Möglichkeit, Informationen direkt von der Expedition zu erhalten. Bitte nehmen Sie bis zum 18. Juli 2002 Kontakt mit Prof. Dr. Wilfried Korth auf: Tel. 0179/4863391 oder per E-Mail:
korth@tfh-berlin.de
Weitere Informationen und Bildmaterial unter: www.groenlanddurchquerung-2002
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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