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08.11.2012 08:04

Ringvorlesung über nationalsozialistische Volksgemeinschaft und Identität

Roland Hahn Pressestelle
Fachhochschule Erfurt

    Vierte Veranstaltung der gemeinsamen Ringvorlesung des Wintersemesters.

    In der gemeinsamen Ringvorlesung von Fachhochschule und Universität Erfurt zu „Rechtsextremismus, Rechtspopulismus, Fremdenfeindlichkeit – Spurensuche in Geschichte und Gegenwart“ spricht am 13. November um 18 Uhr im Audimax der Universität Erfurt (Nordhäuser Straße 63) Dr. habil. Christel Gärtner von der Universität Münster über „Nationalsozialismus als kollektives Deutungsmuster und sinnstiftendes Identitätsangebot“.

    In ihrem Vortrag wird Dr. Gärtner ein als positiv erlebtes, kollektives Deutungsmuster der so genannten nationalsozialistischen Volksgemeinschaft herausgreifen, nämlich das der „Solidarität“, und entlang der Erfahrungen von Angehörigen der Generation(en), die sich im Nationalsozialismus konstituiert haben, zeigen, wie dieses zu einem sinnstiftenden Bestandteil des Identität wurde. Neben der Bedeutung der Gemeinschaft für die solidarische Praxis sowie den Zusammenhang von Identität und Solidarität aus sozialisationstheoretischer Perspektive, wird sie das Aufgreifen des Begriffs der Volksgemeinschaft durch die Jugendbewegung sowie die Verengung der demokratischen Verwendung in der Weimarer Republik durch die völkische Studentenbewegung und die NSDAP skizzieren. Auf der Basis von Fallmaterial analysiert die Referentin exemplarisch in welcher Weise die erfahrene Solidarität der damals Jugendlichen im Nationalsozialismus zu einem sinnstiftenden Identitätsentwurf werden konnte, die positiv erinnert wird und bis heute Folgen in die politische Urteilsbildung hinein wirkt.

    Vita Dr. habil. Christel Maria Gärtner:
    Von 1985 bis 1992 hat sie an der Universität Frankfurt am Main Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie mit den Nebenfächern Soziologie und Religionswissenschaft studiert. Die 1999 promovierte hat sich 2007 zum Thema „Generationenspezifische Bewährungsmythen und Habitusformationen. Ein Beitrag zur Validierung eines Modells der Formation historischer Generationen, durchgeführt an Fallbeispielen der Geburtsjahrgänge von 1918 bis 1935 in Deutschland“ habilitiert. Seit 2008 ist sie Mentorin in der Graduiertenschule im Exzellenzcluster „Religion und Politik der Kulturen der Vormoderne und Moderne“ der Universität Münster.
    Arbeits- und Forschungsschwerpunkte von Dr. Gärtner sind Kultur- und Religionssoziologie (Analyse religiöser Bildungs- und Transformationsprozesse, Religion in der Gegenwartsgesellschaft, Religion und Medien), Sozialtheorien und Mikrosoziologie (Jugend-, Biografie-, Generationen-, Habitus- und Deutungsmusterforschung), Professions- und Mediensoziologie sowie Methoden der hermeneutischen und historischen Sozialforschung
    Die nächste Veranstaltung findet am 20.11. um 18 Uhr im Audimax der Universität Erfurt statt. Dann spricht Prof. Dr. Ulrich Oevermann (Emeritus, Universität Frankfurt a.M.) über „Die Entstehung des Nationalsozialismus und der Rechtsextremismus heute: Differenzen und Erklärungsprobleme“.

    Kooperationspartner der Ringvorlesung: Stadt Erfurt, Universitätsgesellschaft Erfurt e.V., Verein der Freunde und Förderer der Fachhochschule Erfurt, Volkshochschule Erfurt, Friedrich-Ebert-Stiftung sowie DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.

    Die Ringvorlesung findet dienstags, 18 Uhr, statt, der Eintritt ist frei. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, antisemitische oder sonstige volksverhetzende Äußerungen Veranstaltungen gestört haben, den Zutritt zu Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser - notfalls mit Polizeigewalt - auszuschließen.

    Programm auf http://www.fh-erfurt.de/ringvorlesung


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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