Methoden- und Geschichtenbuch zur Erwachsenenbildung an der Universität.
Schneider-Verlag Hohengehren. Baltmannsweiler 2001
"Lob des Scheiterns" -
Mainzer Hochschullehrer führt ein Lehr-Tagebuch
(Mainz, 11, Juli 2002, lei) Das Fühlen, Denken, Verstehen, Wollen und Lernen Dritter ist nicht erzwingbar. Das ist das Ur-Dilemma aller Pädagogik. Dies wird in der PISA-Diskussion ständig verdrängt, wenn gefordert wird, für alle Schulen die gleichen Leistungsstandards festzulegen und diese zentral abzutesten. Erhard Meueler, Professor für Erwachsenenbildung, stellt sich diesem Dilemma. Nach rund zwanzig Jahren am Pädagogischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bilanziert er seine Lehrtätigkeit in dem Buch "Lob des Scheiterns - Methoden- und Geschichtenbuch zur Erwachsenenbildung an der Universität" (Baltmannsweiler 2001).
Der überkommene Standard wissenschaftlicher Produktion lautet, die eigene Persönlichkeit zur Gänze hinter den Forschungsergebnissen zurückzustellen, um größtmögliche Objektivität zu erzielen. Meueler reiht sich in die Gegenbewegung der "Ego-histoire" ("Ich-Geschichte") ein, die es als Genre wissenschaftlich-historischen Schreibens seit Ende der 80er Jahre in Frankreich gibt. Er berichtet, was biografisch seine akademische Arbeit geformt hat, was ihm wichtig wurde und was er bewusst vernachlässigte, wie zum Beispiel die Sozialform der Vorlesung.
Die ausgewählten hochschuldidaktischen Stränge eigener Lehre, die er über Jahre skizziert, lauten: "Didaktik", "Aufgaben und Selbstverständnis von ErwachsenenlehrerInnen", "Selbstgesteuertes und selbstbestimmtes Lernen", "Kreatives Schreiben" und "Wissenschaftliche Texte kreativ lesen". Zu diesen Schwerpunkten stellt er jeweils theoretische Erwägungen an, schildert autobiografisch die eigenen Zugänge zum Thema und beschreibt in einer "rückblickenden Selbstvergewisserung" seine Lehrerfahrungen, indem er der jeweiligen Planung zu den einzelnen Seminarsitzungen den unerwartet anderen Realverlauf gegenüberstellt. Der rote Faden dieser 'Professionsbiografie' ist das entwicklungsfördernde Potenzial des im didaktischen Handeln erlebten Scheiterns. Meueler sieht alle didaktische Planung als offenes Projekt an, gerichtet auf die Unterstützung von größtmöglicher Selbstbestimmung und Subjektentwicklung der Lernenden. Dabei gibt es für ihn ohne phantasiertes oder reales Scheitern " keinen Fortschritt hin zu mehr Subjektentwicklung aller Beteiligten, kein Streben nach Vervollkommnung bisher nur als unzulänglich erlebter Versuche". Ein "Küchenlexikon der Methoden und Sozialformen" rundet das Ganze ab.
Erhard Meueler: Lob des Scheiterns. Methoden- und Geschichtenbuch zur Erwachsenenbildung an der Universität. Schneider-Verlag Hohengehren. Baltmannsweiler 2001
Weitere Informationen: Univ.-Prof. Dr. Erhard Meueler, Erhard, Pädagogisches Institut, Tel. 06131-39-23245, Fax 06131-39-25995
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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