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12.07.2002 13:54

Das Internet der nächsten Generation steuert sich selbst

Dr. Norbert Aschenbrenner Corporate Communications, Corporate Technology
Siemens AG

    Im Internet der nächsten Generation sollen Telefonate, Videokonferenzen oder interaktive Spiele mit mehreren Teilnehmern jederzeit mit hoher Qualität möglich sein. Diese Kommunikation in Echtzeit stellt allerdings hohe Anforderungen an die Netzinfrastruktur. Die Information im Internet wird nicht wie im Telefonnetz kontinuierlich über reservierte Verbindungen transportiert, sondern in Form von Datenpaketen über die jeweils gerade freien Wege übertragen. Für Echtzeitkommunikation muss dennoch sichergestellt werden, dass der Empfänger die Information rechtzeitig und kontinuierlich erhält. Schließlich wollen Telefonkunden in Zukunft weiterhin ohne Sprachverzerrungen telefonieren. Siemens will in dem Forschungsprojekt KING (Komponenten für das Internet der nächsten Generation) eine umfassende Lösung entwickeln: Bei gleichbleibender Servicequalität soll ein breit-bandiges Netz mit hoher Verfügbarkeit entstehen, das zudem effizient gesteuert und damit auch wirtschaftlich betrieben werden kann. Das Projekt in zweistelliger Millionenhöhe läuft über drei Jahre und wird zur Hälfte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mitgetragen. Neben der Netzwerksparte von Siemens sind sieben Forschungsinstitute und Universitäten eingebunden.
    Bereits wenige hundert Millisekunden Verzögerung führen bei Sprachkommunikation zu deutlich wahrnehmbaren Qualitätseinbußen. Im ersten Schritt erhalten deshalb Pakete für Echtzeitkommuni-kation virtuelle Aufkleber, die den Netzknoten (Routern) hohe Priorität beim Versenden anzeigen. Das Gesamtvolumen des priorisierten Verkehrs darf jedoch nicht über alle Maßen anwachsen. KING setzt daher auf eine autonome Netzsteuerung mit einer Zugangskontrolle am Rand. Vorteil: Wenn ein Datenpaket hoher Priorität einmal im Netz ist, gelangt es verzögerungsfrei ans Ziel. Außerdem unterstützt ein Steuerrechner, der mit den Netzknoten und der Zugangskontrolle in Kontakt steht, die autonome Steuerung. Dieser Rechner holt sich periodisch Informationen aus dem Netz und über-prüft, ob der Datenverkehr reibungslos läuft. Wenn sich die Randbedingungen ändern, gibt er neue Regeln zur Übertragung vor. So wird das Netzmanagement vereinfacht und damit verbilligt.
    Am Ende des Projekts KING soll nach Theorie, Realisierung und Erprobung ein praxisnaher Prototyp stehen. Damit die Lösungsansätze direkt auf ihre Tauglichkeit getestet werden können, modellieren in einem Testlabor von Siemens fünf Router 20 Netzknoten im Internet. Daneben arbeiten Theoreti-ker an Algorithmen und Software. Einen wichtigen Schritt haben sie bereits geschafft: Um die Ver-fügbarkeit des Netzes bei Fehlern zu erhalten, werden neuartige Mechanismen zur Wegelenkung (Routing) erprobt, die auch Routen abseits des kürzesten Weges erlauben. Mit diesem Ansatz konnten die Experten zeigen, dass die Verfügbarkeit des Netzes bei gleichzeitig hoher Kommunikati-onsgüte signifikant verbessert werden kann, ohne in die Gefahr zu geraten, dass Pakete in Schleifen laufen und damit verzögert oder gar nicht ankommen. (Foto unter www.siemens.de/icn-bild/KING )


    Weitere Informationen:

    http://www.siemens.de/newsdesk


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Mathematik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Physik / Astronomie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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