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15.07.2002 12:51

Wissenschaftsrat empfiehlt Einbeziehung der TA-Akademeie in Neustrukturierung

Dr. Uta Grund Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Wissenschaftsrat empfiehlt Einbeziehung der TA-Akademie in eine Neustrukturierung der Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg

    Der Wissenschaftsrat hat die Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg (TA-Akademie) auf Wunsch des Landes evaluiert. Die TA-Akademie analysiert und bewertet Technikfolgen und vermittelt die Ergebnisse an Politik und Öffentlichkeit. Die TA-Akademie ist in großem Maße beratend tätig, betreibt aber auch eigene Forschung.

    Die Leistungen der TA-Einrichtung in den einzelnen Arbeitsbereichen werden unterschiedlich bewertet. Die Arbeiten genügen in Teilbereichen den erforderlichen Qualitätsstandards bezüglich eigenständiger Forschungsleistungen, wissenschaftlicher Fundierung und Aufgreifen neuer Themen. Insgesamt aber wird die Entwicklung der Einrichtung vom Wissenschaftsrat als problematisch gesehen, was zum Teil auf die verzögerte Nachbesetzung von Leitungspositionen infolge der Umstrukturierung der TA-Akademie zurückzuführen ist. Insbesondere wird das sehr breite Themenspektrum als nicht überzeugend angesehen. Kritisiert wird u. a. eine mangelnde Kohärenz des Arbeits- und Forschungsplans, Defizite in der Drittmitteleinwerbung sowie die Struktur der Aufsichtsgremien. Der Wissenschaftsrat hält eine wissenschaftliche Grundlage für qualifizierte wissenschaftliche Politikberatung für unabdingbar. Angesichts erkennbarer Diskrepanzen zwischen Leistungspotenzial und feststellbaren Leistungen sieht er eine Forschungsbasierung nicht in ausreichendem Maße gegeben.

    Der Wissenschaftsrat bewertet den von der Einrichtung gewählten Schwerpunkt diskursiver Kommunikation und die Leistungen in diesem Bereich grundsätzlich positiv. Eine fachliche Einordnung der TA-Akademie in den gesamten Bereich der Technikfolgenforschung und der im Land Baden-Württemberg tätigen Einrichtungen erscheint jedoch notwendig.

    Der Wissenschaftsrat empfiehlt daher dem Land, sein Konzept für die Einrichtungen der Technikfolgenforschung zu überprüfen und dabei besonders der Frage nachzugehen, wie vor dem Hintergrund der Vielschichtigkeit der Technikfolgenforschung und der Pluralität von methodischen Ansätzen überzeugende Schwerpunkte mit den verschiedenen TA-Einrichtungen des Landes geschaffen werden können. Die Einrichtung einer Strukturkommission könnte hierbei hilfreich sein. Mit Blick auf die TA-Akademie empfiehlt der Wissenschaftsrat, eine grundlegende Neukonzipierung der Einrichtung einzuleiten sowie eine Fokussierung auf die positiv bewerteten Arbeitsbereiche und gegebenenfalls eine Anbindung an eine Hochschule, eventuell auch eine Integration in eine Hochschule zu prüfen.

    Der Wissenschaftsrat empfiehlt dem Land die Überprüfung der Neustrukturierung der Technikfolgenabschätzung zügig durchzuführen und hierüber dem Wissenschaftsrat nach zwei Jahren zu berichten.

    Hinweis: Die Stellungnahme zur Akademie für Technikfolgenabschätzung Baden-Württemberg (Drs. 5359/02) wird im Netz als Volltext veröffentlicht (www.wissenschaftsrat.de). Sie kann bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates auch per eMail (post@wissenschaftsrat.de) angefordert werden.


    Weitere Informationen:

    http://www.wissenschaftsrat.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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