Neues Licht auf eine scheinbar bekannte Geschichte wirft ein Vortrag von Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix am kommenden Donnerstag, dem 22. November, an der Universität des Saarlandes. Im Rahmen der Vorstellung ihres Buches Im Zeichen der europäischen Einigung. 1963 bis in die Gegenwart stellt die renommierte Historikerin von der Universität Paris-Sorbonne die besondere Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich im Europa der Nachkriegszeit vor. Dabei geht sie auf gemeinsame sowie auf unterschiedliche Entwicklungen beider Länder ein. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr in Gebäude B3 1, Hörsaal I. Interessierte sind herzlich eingeladen.
Prof. Miard-Delacroix geht methodisch von der „histoire croisée“ Deutschlands und Frankreichs aus, die vor allem die Verflechtungen zwischen den Staaten und Gesellschaften auf politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene untersucht. Das halbe Jahrhundert seit dem Elysée-Vertrag von 1963 weist in vielen Bereichen Parallelen und Konvergenzen auf. Sie stehen für gemeinsame europäische Wandlungsprozesse, unter anderem in Lebensstil und Konsumverhalten, beim Verschwinden sozialer Milieus und bei Veränderungen in den Mittelklassen. Differenzen und Nuancen zwischen beiden Ländern spiegeln sich dagegen in den politischen Systemen und Kulturen, in den Protest-Bewegungen von 1968, im Wandel der Arbeitsgesellschaft und im Verständnis von Nation und Staatsbürger. Unterschiedliche Rhythmen ebenso wie überraschende Annäherungen zeigt der Vergleich der Erinnerungskulturen und der Geschichtsforschung. Der „deutsch-französische Motor“ in der europäischen Integration ist das Ergebnis des Willens zur Kooperation und der Zwänge, die aus der Nachbarschaft erwachsen.
Prof. Miard-Delacroix hat ihr Buch Im Zeichen der europäischen Einigung. 1963 bis in die Gegenwart in der Reihe „Deutsch-französische Geschichte“ 2010/11 in deutscher und französischer Sprache publiziert.
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen eines zweitägigen Workshops für 40 Doktoranden und Masteranden der Universitäten Paris-Sorbonne und des Saarlandes. Sie wird organisiert von den Lehrstühlen für Neuere und Neueste Geschichte (Prof. Dr. Rainer Hudemann) sowie für Neuere Geschichte und Landesgeschichte (Prof. Dr. Gabriele Clemens) der Universität des Saarlandes sowie von den Fachbereichen „Etudes germaniques et nordiques/Civilisation allemande“ und „Histoire/Histoire contemporaine de l’Allemagne et des pays germaniques“ an der Université Paris-Sorbonne. Kooperationspartner sind das Frankreichzentrum der Universität des Saarlandes sowie das Deutsch-Französische Jugendwerk.
Weitere Informationen:
Frankreichzentrum der Universität des Saarlandes
Tel. 0681 302-2399
www.uni-saarland.de/fz
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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