idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.11.2012 10:52

Die Götzenbilder im alten Ägypten purzeln, wenn Maria erscheint

Charlotte Brückner-Ihl Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Germanistik-Theatergruppe der Justus-Liebig-Universität Gießen bringt mit dem Benediktbeurer Weihnachtsspiel neue Aspekte in die altbekannte Weihnachtsgeschichte ein – Aufführungen am 9., 17. und 21. Dezember 2012 in Grünberg, Gießen und Hungen

    Die beliebten Aufführungen in Gießen und Umgebung sind inzwischen zur Tradition geworden: Die Theatergruppe der Gießener Germanistik hat sich für das diesjährige Weihnachtsspiel einen Text ausgesucht, der neue Aspekte in die altbekannte Weihnachtsgeschichte einbringt. Die Handlung beginnt mit den Propheten des Alten Testaments und der Prophezeiung der Sibylle und sie endet mit der Bekehrung des Königs von Ägypten. Textgrundlage ist das Benediktbeurer Weihnachtsspiel, überliefert in der berühmten Carmina-Burana-Handschrift aus dem frühen 13. Jahrhundert.

    Mit der Inszenierung des Benediktbeurer Weihnachtsspiels stellt sich die Gruppe von Studierenden um Cora Dietl, Professorin für deutsche Literaturgeschichte mit Schwerpunkt Mittelalter/Frühe Neuzeit an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), nicht unbeachtlichen Schwierigkeiten. Das Benediktbeurer Weihnachtsspiel ist nämlich nicht nur das berühmteste mittellateinische Weihnachtsspiel aus dem deutschen Mittelalter, sondern auch das in der Forschung umstrittenste – wegen der aus der überlieferten Fassung nicht klar zu rekonstruierenden ursprünglichen Textgestalt: Sowohl die Reihenfolge der Szenen als auch der Textschluss sind nicht ganz sicher. Probleme für die Aufführung stellen schließlich auch die vorgesehene Zahl an Darstellern (knapp 50!) und die sprachliche und musikalische Gestalt des Textes dar: Er war ursprünglich durchgehend gesungen – auf Latein.

    Mit viel Witz und Einfallsreichtum haben Prof. Dietl und ihre Studierenden zwei verschiedene deutsche Übersetzungen und das lateinische Original des Benediktbeurer Weihnachtsspiels so miteinander kombiniert, dass das Publikum noch den ursprünglichen Charakter des Spiels erahnen kann, aber trotzdem auch ohne Lateinkenntnisse alles versteht. Der Aufführungstext ist um einige Rollen gekürzt und so bearbeitet, dass die Tiefsinnigkeit des Spiels deutlich wird, sich zugleich aber auch der Blick auf den hintergründigen Witz öffnet, der in den einzelnen Szenen verborgen ist.

    Das Publikum darf sich auf eine hitzige Diskussion zwischen den Propheten und den Vertretern der Zweifelnden freuen, auf wechselseitige Einflüsterungen des Teufels und der Engel und auf antike Götzenbilder, die unter der Flucht der Hl. Familie nach Ägypten zu leiden haben.

    Mitwirkende: Cora Dietl, Elzbieta Kapral (Lodz), Alexander Bauer, Barbara Czernek, Melissa Heerz, Heinrich Hofmann, David Kremer, Lisa Scheffler, Annalena Schmidt, Birte Schwabe, Caroline Will.
    Musik (Solist): Christoph Schanze.

    Der Eintritt zu allen Aufführungen ist frei.

    Das Theaterprojekt wird freundlich unterstützt vom Freundeskreis Schloss Hungen e.V., vom Museum im Spital Grünberg, vom Freundeskreis Museum Grünberg e.V., von der Grünberger Werbegemeinschaft e.V. und vom Stadttheater Gießen. Es findet in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, dem Literarischen Zentrum (LZG) Gießen und dem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD)geförderten Doppelabschlussprogramm zwischen den Universitäten Gießen und Universität Lodz statt.

    Termine/Aufführungszeiten:
    09.12.2012, 16 Uhr, Grünberg, Am Diebsturm (Freiluftbühne)
    17.12.2012, 18 Uhr, Gießen, Pankratiuskapelle
    21.12.2012, 19 Uhr, Hungen, Ev. StadtkircheGeneralprobe

    Die Presse ist herzlich eingeladen, zur Generalprobe zu kommen:
    am Donnerstag, 6. Dezember 2012, ab 17 Uhr, Philosophikum I, Otto-Behaghel-Straße 10, Raum B9.
    Gerne steht die Theatertruppe auch zu anderen Terminen für Nachfragen zur Verfügung.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Cora Dietl
    Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen
    Otto-Behaghel-Straße 10B, 35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-29080

    -------------------------------------------------------------------
    Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 26.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissen¬schaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befinden sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-giessen.de/~g91159/theaterprojekte.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).