Europas Persönlichkeitspsychologen tagen vom 21.-25. Juli an der Universität Jena
Jena (17.07.02) Gibt es Menschen, die sich besonders für Führungspositionen empfehlen? Welche Individuen neigen besonders zu Schizophrenie? Welche Persönlichkeitsmerkmale sind genetisch bedingt, und welche werden durch die Umwelt beeinflusst? Antworten auf solche Fragen suchen Persönlichkeitspsychologen. Etwa 250 von ihnen aus ganz Europa und Nordamerika werden dieser Tage an der Friedrich-Schiller-Universität Jena erwartet. Dort findet vom 21.-25. Juli die 11. Europäische Konferenz zur Persönlichkeit statt, die von der Europäischen Gesellschaft für Persönlichkeitspsychologie (EAPP) nach 1984 zum zweiten Mal in Deutschland ausgerichtet wird.
"Diese internationale Konferenz planen wir seit zwei Jahren", beschreibt Tagungsleiter Prof. Dr. Rainer Riemann. Der Jenaer Lehrstuhlinhaber für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie und die Mitorganisatorin Dr. Beatrice Rammstedt sind froh, wenn das englischsprachige Vortrags- und Posterprogramm endlich startet. "Dann wird sich beweisen, ob die Vorauswahl der Referenten gelungen ist und sich unsere organisatorischen Anstrengungen auszahlen", hofft Riemann auf einen weiteren Erfolg für den Tagungsort Jena.
Der Psychologe ist optimistisch, denn das Konferenzprogramm ist inhaltlich breit angelegt - mit Schwerpunkten im Bereich der gesellschaftlichen Bedeutung von Persönlichkeitspsychologie. So werden etwa neue Forschungsergebnisse im Bereich "Persönlichkeit und Gesundheit" vorgestellt. "Welche Menschen betreiben Gesundheitsvorsorge? Wer geht z. B. zur Krebsvorsorge?", nennt Riemann einen Fragenkomplex, zu dem er bemerkenswerte Antworten erwartet. Welche Faktoren positives soziales Verhalten - beispielsweise die Übernahme von Verantwortung - bestimmen, wird u. a. im Bereich "Persönlichkeit als soziales Kapital" diskutiert. Fortschritte werden auch aus den Feldern Persönlichkeitsstörungen und Intelligenzforschung vorgestellt. "Die eingereichten Abstracts lassen interessante Vorträge und ausgiebige Diskussionen erwarten", ist sich Riemann sicher.
Neben solchen inhaltlichen Aspekten werden auch methodische Fragestellungen beleuchtet. So berichtet Riemanns Mitarbeiterin Dr. Beatrice Rammstedt über Beschreibungen von Personen durch Typenbezeichnungen (z.B. Streber, Außenseiter), wie sie auch im Alltag häufig verwendet werden. In ihrem Vortrag wird sie darauf eingehen, inwiefern solche Typenbeschreibungen in gleicher Weise von verschiedenen Beurteilern vorgenommen werden.
Solche Kategorien sind das Handwerkszeug der Psychologen, um die individuellen Besonderheiten ausleuchten zu können und neue Erkenntnisse über den menschlichen Charakter zu erlangen - wie man sie auch vom Kongress an der Jenaer Universität erwartet.
Weitere Informationen sind auch im Internet zu erhalten unter http://www.uni-jena.de/ecp11/.
Kontakt:
Prof. Dr. Rainer Riemann
Institut für Psychologie der Universität Jena
Humboldtstr. 26, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945160
Fax: 03641 / 945162
E-Mail: Rainer.Riemann@uni-jena.de
Tagungsbüro 21.7. - 25.7.:
Tel.: 03641 / 941871
Fax: 03641 / 941872
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).