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18.07.2002 07:51

Professionalisierung des Schreibens

Roland Hahn Pressestelle
Fachhochschule Erfurt

    Im Westdeutschen Verlag ist ein Buch mit dem Titel "Schreiben. Von intuitiven zu professionellen Schreibstrategien" erschienen. Mitautor ist der Professor für Psychologie, Entwicklungs- und Beratungsprozesse am Fachbereich Sozialwesen und Leiter des Zentrums für Weiterbildung (i.G.) an der FH Erfurt, Dr. Otto Kruse.

    Schreiben kann jeder. Wirklich? Und was ist mit den verpatzten Anträgen, abgebrochenen Dissertationen, missverständlichen Zeitungsartikeln? Was ist mit der vielen Zeit, die Schreibende grübelnd vor dem leeren Blatt vertun, ohne dass eine Zeile entsteht? Offensichtlich geht es doch nicht so einfach mit dem Scheiben. Nur wenige Schreibende kommen sicher zum Ziel. Es ist viel Intuition im Spiel, und jeder Text ist erneut ein Abenteuer, das vom Scheitern bedroht ist.
    Wege aufzuzeigen, die vom intuitiven, unreflektierten Schreiben zu professionellen Schreibstrategien führen, ist Anspruch eines Buches, das von vier Schreibspezialisten herausgegeben wurde. Daniel Perrin von der Zürcher Hochschule Winterthur untersucht und unterrichtet journalistisches Schreiben. Ingrid Böttcher von der RWTH Aachen ist auf kreatives Schreiben spezialisiert. Otto Kruse von der FH Erfurt beschäftigt sich mit literarischem und wissenschaftlichem Schreiben und Arne Wrobel von der Universität Gießen ist empirischer Schreibforscher und Schuldidaktiker. Das Buch macht deutlich, wie differenziert die Forschungslinien bei der Untersuchung der Schreibmethodik und -didaktik geworden sind.

    Schreiben. Von intuitiven zu professionellen Schreibstrategien. Hrsg. von Daniel Perrin, Ingrid Böttcher, Otto Kruse, Arne Wrobel. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2002, 240 Seiten, Euro 26,90.

    Die erste Hälfte des Buches ist der Methodik des Schreibens gewidmet. Daniel Perrin zeigt zunächst, wie sich die Schreibstrategien von Journalisten untersuchen lassen und welche Wege diese einschlagen können, um ihre Texte zu gestalten. Sylvie Molitor-Lübbert behandelt den Zusammenhang zwischen Denken und Schreiben. Sie zeigt, wie sich Ideen aus der Interaktion der schreibenden Person mit dem entstehenden Text entwickeln. Gabriele Graefen untersucht die argumentativen Mittel, die Schreibende für die Textkonstruktion verwenden können. Hanspeter Ortner beschäftigt sich mit den Schwierigkeiten, die Autoren beim Sortieren, Ordnen und Integrieren ihrer Einfälle haben. Arne Wrobel geht darauf ein, was geschieht, bevor man schreibt - auf Prätexte, die sich im Kopf formieren, ehe man etwas formuliert. Otto Kruse trägt zusammen, welches Wissen und welche Kompetenzen braucht, um literarische Erzählungen schreiben zu können. Dagmar Knorr verfolgt die Schritte, die eine Dissertation auf dem Weg zum Buch zurücklegen muss. Gabriela Ruhmann und Daniel Perrin führen vor, was wissenschaftlich Schreibende aus den Schreibstrategien von Journalisten lernen können. Steffen-Peter Ballstaedt geht auf die Verbindungen zwischen Text und Bild ein.
    Die zweite Hälfte des Buches ist der Schreibdidaktik gewidmet: Kathrin Lehnen und Kirsten Schindler beschäftigen sich mit dem Problem, wie man Schreiberfahrungen aus einer Domäne des Schreibens in eine anderen übertragen kann. Stefan Trappen verfolgt die historischen Ursprünge der Schreibdidaktik von der antiken Rhetorik an. Ingrid Böttcher und Cornelia Czapla stellen ein Schreibseminar vor, das Methoden des kreativen Schreiben zur Entwicklung genereller, berufsgerichteter Schreibfähigkeit nutzt. Klaus Meier und Daniel Perrin stellen Herstellungs- und Designprinzipien für Online-Reportagen dar. Daniel Perrin und Otto Kruse schließlich skizzieren das Modell einer Schreibtrainer-Ausbildung, die in Kürze in Zürich beginnen soll.

    Information: Prof. Dr. Otto Kruse, Fachhochschule Erfurt, Altonaer Str. 25, 99085 Erfurt. Tel. 0361 6700 552. Email: kruse@fh-erfurt.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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