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28.11.2012 11:20

Dr. Steffen Schindler erhält Promotionspreis des Statistischen Bundesamtes

Katja Bär Pressestelle: Kommunikation und Fundraising
Universität Mannheim

    Mannheimer Doktorarbeit zu sozialer Ungleichheit beim Hochschulzugang wurde als herausragende Dissertation mit dem Gerhard-Fürst-Preis ausgezeichnet

    Für seine am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) der Universität Mannheim angefertigte Dissertation hat der Soziologe Dr. Steffen Schindler den Gerhard-Fürst-Preis 2012 des Statistischen Bundesamtes erhalten. Schindlers Doktorarbeit mit dem Titel „Wege zur Studienberechtigung – Wege ins Studium? Eine Untersuchung sozialer Inklusions- und Ablenkungsprozesse“ entstand am MZES unter Leitung von Prof. Dr. Walter Müller.

    Soziale Ungleichheiten im Bildungsverlauf verschieben sich

    Steffen Schindlers Dissertation zeigt, dass heute deutlich mehr Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern eine Hochschulzugangsberechtigung erlangen als noch in den 70er oder 80er Jahren. Die soziale Ungleichheit auf dem Weg zur Hochschulreife hat vor allem als Folge der vermehrten Möglichkeiten und der gestiegenen Nutzung berufsbezogener Bildungsgänge als Alternative zum Gymnasium abgenommen. Ein steigender Anteil der Absolventen dieser alternativen Wege ergreift aber kein Studium, so dass im Gegenzug die soziale Ungleichheit beim Übergang von der Hochschulreife zum Studium zugenommen hat. Soziale Ungleichheiten im Bildungserwerb entstehen also neuerdings vermehrt später, nämlich bei der Entscheidung für oder gegen ein Studium.

    „Die bisherigen Öffnungsprozesse der Zugangswege zum Studium, etwa durch die Fachhochschulreife anstatt nur über das Gymnasium, sind ein wichtiger Beitrag zum Abbau sozialer Hürden beim Zugang zu höherer Bildung“, fasst Schindler seine Erkenntnisse zusammen. „Um den sozialen Ungleichheiten beim Hochschulzugang weitreichend entgegenzuwirken, reichen diese Maßnahmen aber nicht aus. Denn ein Großteil der über alternative Wege hinzugewonnenen Studienberechtigten kommt nicht an den Hochschulen an“, erklärt er weiter.

    „Inhaltlich und methodisch Beeindruckendes geleistet“

    „Die prämierte Arbeit stellt einen wichtigen Beitrag zur Forschung dar und hilft uns, das gesellschaftliche Problem der sozialen Ungleichheit beim Hochschulzugang besser zu verstehen“, konstatiert Prof. Dr. Walter Müller, der die Arbeit am MZES betreut hat. „Steffen Schindler hat inhaltlich und methodisch Beeindruckendes geleistet. Dass seine Doktorarbeit nun den Gerhard-Fürst-Preis des Statistischen Bundesamtes erhalten hat, freut mich daher sehr.“

    Mit dem Wissenschaftspreis, der in diesem Jahr zum 14. Mal verliehen wurde, zeichnet das Statistische Bundesamt jährlich herausragende wissenschaftliche Arbeiten mit einem engen Bezug zur amtlichen Statistik aus. Das Preisgeld beträgt 5.000 Euro. Mit der Auszeichnung möchte das Bundesamt die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und amtlicher Statistik fördern. Zugleich soll der Preis junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dazu ermutigen, das vielfältige Datenangebot der amtlichen Statistik für ihre Forschungen zu nutzen. Die eingereichten Arbeiten werden durch ein unabhängiges, mit Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen besetztes Gutachtergremium bewertet. Der Gerhard-Fürst-Preis 2012 wurde am 23. November 2012 in Wiesbaden verliehen. Die Laudationes auf die prämierten Arbeiten werden in der Dezemberausgabe der Zeitschrift „Wirtschaft und Statistik“ veröffentlicht. Nähere Informationen über den Gerhard-Fürst-Preis sowie Kurzfassungen der prämierten Arbeiten finden sich auf den Seiten des Bundesamtes unter http://www.destatis.de/DE/UeberUns/UnsereAufgaben/GerhardFuerstPreis/GerhardFuerstPreis.html

    Kontakt und weitere Informationen:
    Dr. Steffen Schindler, jetzt Leibniz Universität Hannover
    Institut für Soziologie
    Leibniz Universität Hannover
    Telefon: 0511 762-14143
    Fax: 0511 762-5554
    s.schindler@ish.uni-hannover.de
    http://www.ish.uni-hannover.de/8923.html
    Website des MZES-Dissertationsprojektes:
    http://www.mzes.uni-mannheim.de/pro_d.php?n=313

    Nikolaus Hollermeier
    Direktorat / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES)
    Universität Mannheim Telefon: 0621-181-2839
    Telefax: 0621-181-2866
    nikolaus.hollermeier@mzes.uni-mannheim.de
    http://www.mzes.uni-mannheim.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft
    überregional
    Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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