Lorraine Daston, geschäftsführende Direktorin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin (MPIWG), ist auf der Versammlung der History of Science Society in San Diego, Kalifornien, die SARTON MEDAL FOR SCHOLARLY ACHIEVEMENT verliehen worden. Zwei weitere Forscher des Instituts haben Ehrungen erhalten: die frühere Nachwuchsgruppenleiterin Dagmar Schäfer (jetzt Universität von Manchester) hat den PFIZER AWARD FOR BEST SCHOLARLY BOOK gewonnen und Hans-Jörg Rheinberger, Direktor am MPIWG, hatte in San Diego die Ehre, die Distinguished Lecture zu halten.
Die History of Science Society (HSS) ist die weltweit größte Vereinigung für Wissenschaftsgeschichte. Ihre höchste Auszeichnung ist die Sarton Medal für das wissenschaftliche Lebenswerk. In ihrer Laudatio hob Deborah Coen (Barnard College, New York City) hervor, dass Daston richtungsweisend zur „profunden Historizität der wissenschaftlichen Wege des Wissens“ gearbeitet habe. Ihre Geschichtsschreibung sei „visionär, synthetisch und transformativ“ und sei beispielhaft dafür, wie Historiker mikro- und makrogeschichtliche Entwicklungen verbinden können.
Daston, zweimalige Preisträgerin des Pfizer Awards der HSS, hat zu einem weiten Spektrum von wissenschaftshistorischen Themen publiziert, von der Geschichte der Wahrscheinlichkeitstheorie bis hin zur moralischen Autorität der Natur und der Geschichte der wissenschaftlichen Objektivität. Sie hat an den Universitäten Harvard und Brandeis, in Princeton und Göttingen gelehrt und ist Gastprofessorin an der Universität von Chicago. Seit 1994 ist sie Direktorin am MPIWG. Im Jahr 2010 war sie Fellow der Siemens Stiftung in München. Sie ist Fellow der American Academy of Arts and Sciences, korrespondierendes Mitglied der British Academy sowie Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.
Dagmar Schäfer hat den Pfizer Award für das beste wissenschaftliche Buch erhalten: The Crafting of 10,000 Things: Knowledge and Technology in Seventeenth-Century China ist 2011 bei University of Chicago Press erschienen. Schäfer zeichnet die Geschichte des Landlehrers Song Yingxing nach und thematisiert die Wege, wie Kunsthandwerker sich im 17. Jahrhundert mit natürlichen Materialien auseinandersetzten, um neue Dinge wie Reisfelder oder auch Musikinstrumente zu schaffen. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit der außerordentlich gelungenen Verknüpfung einer Lebensstudie mit allgemeinen Fragen der Wissensproduktion der Ming-Gesellschaft und der frühmodernen Wissenschaftswelt. Schäfer war zwischen 2006 und 2011 Nachwuchsgruppenleiterin am MPIWG. Seit 2011 ist sie Direktorin am Centre for Chinese Studies an der Universität von Manchester.
Hans-Jörg Rheinberger wurde die Ehre zuteil, in diesem Jahr mit „Cultures of Experimentation“ die Distinguished Lecture der HSS zu halten. Im Mittelpunkt von Rheinbergers Forschungsarbeit stehen die Geschichte und Epistemologie des Experimentierens in den Lebenswissenschaften. Rheinberger ist, nach Professuren in Lübeck und Salzburg, seit 1997 Direktor am MPIWG. Er war Fellow am Wissenschaftskolleg in Berlin und am Collegium Helveticum in Zürich. Zudem ist er Honorarprofessor am Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte der Technischen Universität Berlin, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, sowie Ehrendoktor der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.
http://www.mpiwg-berlin.mpg.de/de/mitarbeiter/members/ldaston - Lorraine Daston
http://www.d-schaefer.de/index.php - Dagmar Schäfer
http://www.mpiwg-berlin.mpg.de/de/mitarbeiter/members/rheinbg - Hans-Jörg Rheinberger
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik
überregional
Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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