Einen internationalen Workshop über Ergebnisse und Perspektiven der Sonnenphysik sowie moderne Techniken des Teleskopbaus veranstaltet die Abteilung Kerninstitut an der Sternwarte der Universität Göttingen vom 24. bis 26. Juli 2002. Anlass der Tagung ist der Abschluss einer 40-jährigen Forschungsarbeit mit dem Gregory-Coudé-Teleskop (GCT) der Universitäts-Sternwarte Göttingen. Das GCT auf Teneriffa soll im Jahr 2004 durch das neue Teleskop GREGOR ersetzt werden.
Pressemitteilung
Göttingen, 19. Juli 2002 / Nr. 215/2002
Internationale sonnenphysikalische Tagung in Göttingen
Teleskop der Uni-Sternwarte auf Teneriffa wird durch neues Gerät ersetzt
(pug) Einen internationalen Workshop über Ergebnisse und Perspektiven der Sonnenphysik sowie moderne Techniken des Teleskopbaus veranstaltet die Abteilung Kerninstitut an der Sternwarte der Universität Göttingen vom 24. bis 26. Juli 2002. Es werden etwa 60 Teilnehmer aus 13 verschiedenen Ländern erwartet. Anlass der Tagung ist der Abschluss einer 40-jährigen Forschungsarbeit mit dem Gregory-Coudé-Teleskop (GCT) der Universitäts-Sternwarte Göttingen. Das GCT auf Teneriffa soll im Jahr 2004 durch das neue Teleskop GREGOR ersetzt werden. Die Tagung, die von Prof. Dr. Franz Kneer, dem geschäftsführenden Leiter der Sternwarte, unter Mitarbeit von Dr. Eberhard Wiehr und Dr. Axel Wittmann organisiert wird, beschäftigt sich unter anderem mit den Themen "Teleskope und Technik" sowie mit sonnenphysikalischen Untersuchungen und Interpretationen.
Das Gregory-Coudé-Teleskop hat einen Spiegeldurchmesser von 45 cm und war zunächst von 1961 an in der Südschweiz nahe Locarno in Betrieb. "1984/85 wurde das GCT nach Teneriffa verlegt, wo in 2400 Meter Höhe besonders gute Beobachtungsbedingungen herrschen", so die Organisatoren der Tagung. Im Lauf der Zeit seien weitere, größere Teleskope in der Nähe des Göttinger Gerätes aufgestellt worden, so zum Beispiel ein 70-cm-Teleskop des Kiepenheuer-Instituts für Sonnenphysik Freiburg. Dadurch sei der Wunsch nach einem leistungsfähigeren Teleskop entstanden.
Das neue GREGOR-Teleskop ist ein Gemeinschaftsprojekt des Kiepenheuer-Instituts, der Universitäts-Sternwarte Göttingen und des Astrophysikalischen Instituts Potsdam und befindet sich nach A-gaben der beteiligten Wissenschaftler in der fortgeschrittenen Planungsphase. "Mit GREGOR können nicht nur die Sonne, sondern auch hellere Fixsterne beobachtet werden, dies ist eine Besonderheit dieses Teleskops." Es wird einen offenen Tubus und einen Spiegeldurchmesser von 1,5 Meter haben. Für die Installation von GREGOR begannen im Juni 2002 umfangreiche Umbauten am bisherigen Gebäude auf Teneriffa. Zunächst musste das GCT mit einem Kran in 17 Meter Höhe aus dem Gebäude herausgehoben werden. Während der Umbauzeit werden die Göttinger Sonnenforscher das Nachbarteleskop ihrer Freiburger Kollegen nutzen.
Die Sonnenphysik als Teilgebiet der modernen Astrophysik hat in Göttingen eine fast 100-jährige Tradition. 1906 begonnen mit den Arbeiten von Karl Schwarzschild, wurde sie mit Karl-Otto Kiepenheuer, Paul ten Bruggencate und anderen fortgesetzt. Seit den vierziger Jahren verfügen die Forscher auf dem Göttinger Hainberg über ein Sonnen-Turmteleskop, das noch heute existiert. Wegen der Witterungsverhältnisse musste die Sonnenbeobachtung aber 1961 ins klimagünstigere Locarno und dann nach Teneriffa ausweichen.
Kontaktadresse:
Georg-August-Universität Göttingen
Universitäts-Sternwarte Göttingen
Geismarlandstraße 11, 37083 Göttingen
Tel. (0551) 39-5053 / 39-5042, Fax (0551) 39-5043
e-mail: gctconf@uni-sw.gwdg.de
http://www.uni-sw.gwdg.de/~wittmann/gctconf/gctconf.html
http://www.uni-sw.gwdg.de/~wittmann/gctconf/gctconf.html
Gregory-Coudé-Teleskop am Observatorio del Teide
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Abbau der Kuppel des Gregory-Coudé-Teleskops im Mai 2002
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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