Ingenieure müssen heute in der Praxis eigenverantwortlich und wirtschaftlich handeln, Probleme strukturieren sowie lösen, kommunizieren, kooperieren, planen usw. Auf einer Podiumsdiskussion in der RUB über "Der Schlüssel zum Berufsleben - Praxisanforderungen an Maschinenbauingenieure und -ingenieurinnen" (8. Juni 1998, 15.30 Uhr, HZO 80) schildern Maschinenbauabsolventen, die seit zwei bis drei Jahren im Beruf stehen, konkrete Situationen aus ihrem Arbeitsalltag, in denen es nicht nur auf das Fachwissen ankam, sondern auch auf methodische und soziale Kompetenzen. Die Öffentlichkeit und die Medien sind herzlich eingeladen.
Bochum, 04.06.1998
Nr. 118
Der Schlüssel zum Berufsleben
Fachkompetenz allein unzeitgemäß
Podiumsdiskussion über Praxisanforderungen für Ingenieure
Fachkompetenz allein genügt nicht mehr. Ingenieure müssen heute in der Praxis eigenverantwortlich und wirtschaftlich handeln, Probleme strukturieren sowie lösen, kommunizieren, kooperieren, planen usw. Mitarbeiter des Weiterbildungszentrums (WBZ) und der Fakultät für Maschinenbau der RUB bemühen sich daher, in einem seit einem Jahr vom NRW-Wissenschaftsministerium geförderten Leuchtturmprojekt "Berufsfähigkeit im Ingenieurstudium" (B.I.S.) die neuen Anforderungen an Ingenieure in das Studium zu integrieren. Auf einer Podiumsdiskussion über "Der Schlüssel zum Berufsleben - Praxisanforderungen an Maschinenbauingenieure und -ingenieurinnen" (8. Juni 1998, 15.30 Uhr, HZO 80) schildern Maschinenbauabsolventen, die seit zwei bis drei Jahren im Beruf stehen, konkrete Situationen aus ihrem Arbeitsalltag, in denen es nicht nur auf das Fachwissen ankam, sondern auch auf methodische und soziale Kompetenzen. Die Öffentlichkeit und die Medien sind herzlich eingeladen.
Ingenieure vor neuem Berufsbild
Seit etwa einem Jahrzehnt verändern sich die Anforderungen der Berufspraxis an Ingenieure, weil sich die Unternehmen immer mehr international ausrichten, ihre technischen Produkte nachhaltig und ökologisch sein sollen, sie Produkte flexibel nach Kundenwünschen herstellen sollen und die moderne Informations- und Kommunikationstechnik die Prozesse verändert. Die Organisationsformen in der Industrie wandeln sich: flachere Hierarchien, projektorientierte Arbeitsgruppen und fachübergreifende Aufgaben.
Lehre verjüngen
Bisher lag der Schwerpunkt des Ingenieurstudiums auf fachlichen Kompetenzen. Diese reichten auch lange Zeit aus. Nun verlangen Arbeitgeber von Ingenieuren Schlüsselqualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit, Team-orien-tie-rung, Innovationsfähigkeit, Selbsständigkeit und methodische Kompetenzen wie Planungsfähigkeit, strukturiertes Vorgehen und die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Beispielsweise müssen Ingenieure in Projektteams selbstorganisiert ihre Arbeit planen und überwachen, Teilziele vereinbaren, Verantwortlichkeiten festlegen, Termine überwachen, Kostenbewußtsein besitzen usw.
Beispiele
Diese Fähigkeiten sollen an der Fakultät für Maschinenbau der RUB bereits im Studium - nicht etwa erst im Betrieb oder in Weiterbildungsmaßnahmen - vermittelt werden. Exemplarisch für eine solche Umstrukturierung sind zwei Lehrveranstaltungen. In "Rechnergestütztes Konstruieren" am Lehrstuhl für Maschinenbau-Informatik (Prof. Dr. Michael Abramovici) üben sich Studierende in das CAD-Programm Unigraphics mit einem Leittext ein und erarbeiten anschließend eine Konstruktion. Die vierköpfigen Projektteams durchlaufen die wichtigen Stationen der Projektarbeit und präsentieren das Ergebnis am Semesterende einer Jury. Im Seminar "Automatisierungstechnik" am Lehrstuhl Produktionssysteme und Prozeßleittechnik (Prof. em. Dr. Wolfgang Maßberg) können Studierende eine Präsentationsschulung machen sowie Methoden des Selbst- und Zeitmanagements kennenlernen.
Lehre für Lehrende
Um die veränderten Lehrformen und deren Weiterentwicklung weiterhin zu fördern, organisierte der Lehrstuhl Weiterbildungsmaßnahmen und vom Projekt B.I.S begleitete Qualitätszirkel für Lehrende. Die neustrukturierten Veranstaltungen werden ab WS 1998/99 in das Lehrangebot der Vertiefungsrichtung "Konstruktionstechnik und Produktionsautomatisierung" integriert.
Mitel aus dem Aktionsprogramm "Qualität der Lehre"
Die Institute für Konstruktionstechnik und Automatisierungstechnik (Fakultät für Maschinenbau) führen das Projekt gemeinsam mit dem WBZ durch. Gefördert wird B.I.S. vom NRW-Wissenschaftsministerium aus dem Aktionsprogramm "Qualität der Lehre".
Weitere Informationen
Prof. Dr.-Ing. Ewald Georg Welp und Dipl.-Ing. Andreas Putzmann, Lehrstuhl für Maschinenelemente und Konstruktionslehre (Fakultät für Maschinenbau), Tel.: 0234/ 700-2636, Fax: 0234/ 7094-159;
Dipl.-Ing. Bernhard Christmann, Anne Dworak, M.A. und Dipl.-Päd. Klaus Hellermann, Weiterbildungszentrum, Tel.: 0234/ 700-7429, Fax: 0234/ 7094-255.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften, fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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