Prof. Gummert: „Alle Kapazitäten für Herz-, Lungen- und Herz/Lungen-Transplantationen werden bereitgehalten“ – Erste Lungentransplantation nach zehn Jahren am HDZ NRW
Dr. Niedermeyer: „Nur in der Kooperation der Kliniken kann das gesamte Spektrum zur Diagnostik und Therapie von Lungenerkrankungen angeboten werden“
Erstmals nach zehn Jahren ist am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, eine Lungentransplantation durchgeführt worden. Der 57-jährige Patient litt an einer Lungenfibrose mit Lungenversagen, und ist nach dem Eingriff in der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie des HDZ NRW, bekannt als größtes deutsches Herztransplantationszentrum, wohlauf. Klinikdirektor Prof. Dr. Jan Gummert bestätigt: „Wir werden zukünftig wieder alle thorakalen Organtransplantationen, d.h. Herz-, Lungen-, wie auch kombinierte Herz-Lungen-Transplantationen, im HDZ NRW anbieten.“
Die langjährige Erfahrung auf den Gebieten der Herztransplantation, Intensivpflege und immunsuppressiven Therapie komme dabei den Spezialisten im Bad Oeynhausener Spezialklinikum auch bei Lungentransplantationen zu Gute. „Insbesondere durch die Erweiterung unserer Intensivstationskapazitäten und die Fortbildung spezieller Fachkräfte war der konsequente Ausbau unseres Thoraxzentrums möglich“, beschreibt Prof. Gummert die Ausrichtung seiner Klinik. Entscheidend sei auch die hervorragende interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Transplantations- und Lungenspezialisten Dr. Jost Niedermeyer, Chefarzt für Innere Medizin und Pneumologie am Krankenhaus Bad Oeynhausen. Dort besteht seit acht Jahren eine Spezialabteilung für Lungenerkrankungen, die neben der Behandlung von bösartigen und entzündlichen Lungenkrankheiten auch die Vorbereitung und Nachsorge bei den Transplantationseingriffen sicherstellt.
Im Vergleich zu Herztransplantationen ist eine Lungentransplantation operativ aufwändiger und dauert länger. Auch in der Nachsorge erfordere sie eine besondere medikamentöse Therapie zur Verhinderung einer Abstoßungsreaktion, erläutert Oberarzt Dr. André Renner, Facharzt für Herz- und Thoraxchirurgie, der Johann Martens aus Bad Oeynhausen mit seinem Team am 27. August in einer mehrstündigen Operation einen neuen rechten und linken Lungenflügel eingesetzt hat. Der 57-Jährige befand sich seit zwei Jahren wegen einer fortschreitenden Vernarbung seiner Lunge (Lungenfibrose) in pneumologischer Behandlung des Krankenhauses Bad Oeynhausen. Zuletzt waren immer häufigere stationäre Aufenthalte notwendig geworden. Nachdem auch der Einsatz eines neu verfügbaren Medikaments das Fortschreiten der Erkrankung nicht mehr aufhalten konnte, wurde der Patient für die Lungentransplantation vorbereitet und angemeldet. „Dies ist für jeden Patienten ein schwerer Schritt“, erläutert Chefarzt Niedermeyer. „Dank der engen und fächerübergreifenden Kooperation mit den Chirurgen des Herz- und Diabeteszentrums NRW ist die Lungentransplantation bei Herrn Martens so gut verlaufen.“
580 Patienten waren laut Eurotransplant im vergangenen Jahr auf der Warteliste für eine Spenderlunge gemeldet. In Deutschland fanden 2011 567 Lungentransplantationen statt. Johann Martens hatte Glück: Nach einer Wartezeit von weniger als 14 Tagen wurde er in Bad Oeynhausen erfolgreich transplantiert. Ein besonderes Augenmerk galt den Herz- und Thoraxspezialisten im HDZ NRW dabei auch seiner koronaren Herzerkrankung: Anfang diesen Jahres hatte er im HDZ NRW bereits einen Stent erhalten.
Bereits eine Woche nach der erfolgreichen Transplantation konnte Martens von der Intensivstation auf die Transplantationsstation verlegt werden. Deren Leiter und Oberarzt Uwe Schulz hat seinen Patienten aufgrund des sehr guten Verlaufs kurz darauf nach Hause entlassen. Von der Betreuung im HDZ NRW und im Krankenhaus Bad Oeynhausen ist Johann Martens beeindruckt: „Alle Spezialisten haben sich vor Ort unter einem Dach hervorragend für mich eingesetzt. Ob Lungenfacharzt, Radiologe, Chirurgen, Koordinatoren und Pflegekräfte –hier hat sich ein stets bestens informiertes und erfahrenes Team um mich gekümmert. Der ehemalige Fahrlehrer und dreifache Familienvater liebäugelt bereits damit, in absehbarer Zeit in seinen Beruf zurückzukehren. „Aber das hat Zeit“, sagt Martens. Er werde auf seine Ärzte hören. „Schließlich habe ich nach über fünf Jahren mit der Lungenerkrankung in Bad Oeynhausen gelernt, wieder zu atmen.“
Weitere Informationen:
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Interdisziplinäres Team (v.l.) Prof. Dr. Jan Gummert, Dr. Jost Niedermeyer, Johann Martens, Dr. Andr ...
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Interdisziplinäres Team (v.l.) Prof. Dr. Jan Gummert, Dr. Jost Niedermeyer, Johann Martens, Dr. Andr ...
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