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07.12.2012 14:09

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Zwillingsstudie zu sozialer Ungleichheit

Melanie Löw Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Wie entsteht soziale Ungleichheit? Und wie wirken dabei Gene und Umweltfaktoren zusammen? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft ein langfristiges Forschungsprojekt der Professoren Martin Diewald und Rainer Riemann von der Universität Bielefeld sowie Frank M. Spinath von der Universität des Saarlandes. Für die ersten drei Jahre werden dafür über vier Millionen Euro bereitgestellt.

    In einer Längsschnittstudie, die sich über zwölf Jahre erstrecken soll, untersuchen die Forscher die Entwicklung sozialer Ungleichheiten über die Lebensspanne hinweg. Dabei sollen Mechanismen, die zu sozialen Ungleichheiten beitragen, interdisziplinär erforscht werden. Die Wissenschaftler kombinieren dafür psychologische und soziologische Forschungstraditionen mit Methoden der Verhaltensgenetik. „Wir werden nicht nur soziale Mechanismen, sondern auch genetische Differenzen zwischen Individuen in den Blick nehmen und insbesondere das Zusammenwirken genetischer und sozialer Einflussquellen betrachten“, erläutert Riemann. „Zudem stehen die psychologischen Prozesse im Mittelpunkt, welche zwischen Genen und Umwelt vermitteln“.

    Soziale Ungleichheit wird dabei in fünf zentralen Lebensbereichen untersucht. Dazu zählen zum einen die Entwicklung von Fähigkeiten und Bildungserfolg sowie die Beteiligung am Arbeitsmarkt. Es gehören aber auch das soziale Kapital sowie die Integration in soziale Netzwerke dazu und nicht zuletzt die soziale und politische Teilhabe sowie die Entwicklung von abweichendem Verhalten und von Verhaltensproblemen. „Für die geförderte Studie soll eine repräsentative Stichprobe von 4000 in Deutschland lebenden Zwillingspaaren gewonnen werden. Befragt werden dann die Zwillinge und ihre Eltern, vorhandene Geschwister der Zwillinge und bei den älteren Zwillingen auch deren Partner“, beschreibt Spinath das Vorgehen. In Hausbesuchen und telefonischen Erhebungen werden kurze Tests durchgeführt und Fragebögen bearbeitet. Die Studie umfasst einen breiten Altersbereich, der sich von fünf Jahren bis zum Erwachsenenalter (31 Jahre) erstreckt.

    Der resultierende Datensatz wird als „common good“ der internationalen Gemeinschaft der Forscherinnen und Forscher zur Verfügung gestellt. „Dieser Datensatz wird hochwertige Daten enthalten, die in dieser Weise bisher in keiner anderen Studie vorliegen. In Ergänzung längsschnittlicher und verhaltensgenetischer Auswertungen wird ein Schwerpunkt unserer eigenen Analysen darauf gerichtet, das Zusammenwirken genetischer und Umweltfaktoren über die Zeit theoriegeleitet zu überprüfen“, fasst Diewald die Pläne zusammen.

    Pressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft:
    http://idw-online.de/pages/de/news511185

    Pressefoto unter: www.uni-saarland.de/pressefotos

    Kontaktpersonen:
    Prof. Dr. Martin Diewald
    Universität Bielefeld
    T: 0521/106 4309 und 0175/5720161
    E-Mail: martin.diewald@uni-bielefeld.de

    Prof. Dr. Rainer Riemann
    Universität Bielefeld
    Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft
    T: 0521/106 4529 und 0163/6920412
    E-Mail: Rainer.Riemann@uni-bielefeld.de

    Prof. Dr. Frank M. Spinath
    Universität des Saarlandes
    T: 0681/302 64079 und 0172/5227881
    E-Mail: f.spinath@mx.uni-saarland.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Psychologie
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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