Fraunhofer-Forscher alarmieren: Die Ozonschicht in der Stratosphäre, die uns vor schädlicher UV-Strahlung schützt, wird immer dünner. Die UV-Strahlung nimmt zu und erhöht die Gefahr von Hautkrebs und Pflanzenschäden.
UV-Strahlung nimmt zu
Endlich Sommer und strahlender Sonnenschein. Viele drängt es bei diesem Wetter in Parks, Freibäder oder zu einer Radtour. Doch die wohligen Sonnenstrahlen haben auch ihre Schattenseiten: den kurzwelligen Anteil der UV-Strahlung. Die biologische Schädlichkeit dieser Strahlen ist besonders hoch. Eigentlich wäre es die Aufgabe der natürlichen Ozonschicht in 15 bis 40 Kilometern Höhe, diesen Anteil des Sonnenlichts zurückzuhalten, doch dieser Schild wird zusehends dünner. Klimaforscher machen dafür vor allem den jahrzehntelangen unbedachten Gebrauch der Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) verantwortlich, die das Ozon zerstören.
Besonders stark ist der Abbau der Ozonschicht über Australien und Neuseeland. Aber auch Europa bleibt nicht verschont, wie Forscher am Fraunhofer-Institut für Atmosphärische Umweltforschung IFU in Garmisch-Partenkirchen beobachten: »Im Februar 1998 hatten wir eine Woche lang ein Drittel weniger Ozon, als es um diese Jahreszeit normal gewesen wäre; zugleich hat die UV-Strahlung um mehr als 50 Prozent zugenommen«, berichtet Dr. Gunther Seckmeyer. Bedenklich stimmt den Leiter der Arbeitsgruppe Angewandte Strahlungsphysik des IFU dabei, daß der Anteil der kurzwelligen UV-Strahlen, die an die Erdoberfläche gelangen, immer höher wird.
In den letzten Jahren registrierten die IFU-Forscher auch am Ende des Winters - im Vergleich zu den Vorjahren - hohe UV-Werte. Die Crux: Zu dieser Zeit ist die Haut noch sehr empfindlich, da der natürliche Eigenschutz noch kaum ausgeprägt ist. Die Wissenschaftler empfehlen deshalb, sich schon im Februar und März gegen die UV-Strahlen zu schützen. »Der beste Sonnenschutz sind Kleidung, Sonnenbrille und Hut. Sonnencremes sind eine sinnvolle Ergänzung, gerade wenn man sich viel im Freien aufhält«, erläutert Gunther Seckmeyer.
Auch die Pflanzenwelt ist von der erhöhten, kurzwelligen UV-Strahlung betroffen: Spezialisten beobachten in einigen Bereichen Pflanzenschäden zum Zeitpunkt des Austriebs, die mit den erhöhten Strahlenwerten in Verbindung gebracht werden können - die Vereinten Nationen befürchten sogar Ernteausfälle. »Alle Staaten müssen sich an die Vereinbarungen halten und den Gebrauch von FCKW einstellen«, fordern die Forscher deshalb. Institutsleiter Wolfgang Seiler fügt hinzu: »Keinesfalls dürfen wir mit Maßnahmen zum Schutz der Ozonschicht warten, bis alle Zusammenhänge vollständig erforscht sind.«
Ansprechpartner:
Dr. Gunther Seckmeyer
Telefon 0 88 21/1 83-181
Telefax 0 88 21/7 35 73
email: seckmeyer@ifu.fhg.de
Fraunhofer-Institut für
Atmosphärische Umweltforschung IFU
Kreuzeckbahnstraße 19
D-82467 Garmisch-Partenkirchen
Pressekontakt:
Dr. Jürgen Hahn
Telefon 0 88 21/1 83-2 10
Telefax 0 88 21/7 35 73
email: hahn@ifu.fhg.de
http://www/german/profile/ifu.html
Eingangsoptik zum Spektroradiometer, mit dem die UV-Bestrahlung gemessen wird. © Fraunhofer IFU
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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