Für seine herausragenden Forschungsleistungen ist dem Chemiker Prof. Michael Glickman vom Technion, der Technischen Hochschule Israels in Haifa, der mit 45 000 Euro dotierte Friedrich Wilhelm-Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) zuerkannt worden. Mit dem Preis wird Prof. Glickman seine seit Jahren bestehende Zusammenarbeit mit dem Zellbiologen Prof. Thomas Sommer am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch intensivieren und auch am MDC forschen. Der Preis wird ihm im Frühjahr kommenden Jahres überreicht werden.
In Hefezellen erforscht Prof. Glickman ein Zellsystem, das Proteine kontrolliert abbaut. Es sorgt dafür, dass nicht mehr benötigte oder fehlerhafte Proteine einen „molekularen Stempel“ mit dem Protein Ubiquitin erhalten und in der Häckselmaschine der Zelle, dem Proteasom, entsorgt werden. Dieses Ubiquitin-Proteasom-System kommt in allen höheren Zellen vor, es ist ubiquitär. Es ist eines der komplexesten zellulären Systeme, die es gibt und schützt den Körper vor schweren Krankheiten. Schadhafte Proteine, die diesem System entgehen, lösen schwere Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, Chorea Huntington, Mukoviszidose oder Diabetes aus.
Entdecker dieses Schutzprogramms ist Prof. Aaron Ciechanover (Technion). Er bekam dafür 2004 zusammen mit Prof. Avram Hershko (Technion) und Prof. Irwin Rose (University of California, Irvine, USA) den Chemienobelpreis. Seit vielen Jahren arbeiten Prof. Ciechanover – er hat den 2011 den mit 60 000 Euro dotierten Humboldt-Forschungspreis der AvH zuerkannt bekommen –, Prof. Glickman und Prof. Sommer eng zusammen und haben wichtige Erkenntnisse über die Arbeitsweise dieses Zellschutzsystems gewonnen.
Michael Glickman studierte Chemie an der Hebrew University in Jerusalem, Israel und promovierte 1994 an der Universität von Kalifornien in Berkeley, USA. Danach ging er an die Harvard Medical School in Boston, USA. 1998 kam er an das Technion nach Haifa, wo er seit 2009 eine Professur innehat. Gastaufenthalte führten ihn wieder in die USA, so an das National Cancer Institute (NCI) nach Bethesda, Maryland und an die Universität von Maryland, aber auch nach Frankreich an das Institut Jacques Monod und Universität Paris Diderot in Paris. Michael Glickman wurde 1964 in Uppsala, Schweden geboren und besitzt sowohl die schwedische, israelische als auch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Im April 2012 hatte Prof. Glickman zusammen mit Prof. Sommer den Preis der Deutschen Technion-Gesellschaft (Hannover) erhalten. Damit wurden die besonderen Verdienste der beiden Forscher um die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel gewürdigt.
Kontakt:
Barbara Bachtler
Pressestelle
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in der Helmholtz-Gemeinschaft
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