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14.12.2012 12:26

Vom Dudelsack zur Labortechnik: Feinwerk-Mechanikerin beendet Ausbildung als Landesbeste

Friederike Meyer zu Tittingdorf Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Materialwissenschaftler benötigen für ihre Forschungsprojekte häufig Bauteile, die man nicht einfach per Katalog bestellen kann. An der Universität des Saarlandes werden solche Sonderanfertigungen in der Zentralwerkstatt der Materialwissenschaft selbst gebaut. Stefanie Bastian aus Saarbrücken hat dort eine Lehre als Feinwerkmechanikerin absolviert, die sie jetzt als landesbeste Auszubildende abschloss. Sie ist fasziniert von der Vielfalt der metallischen Werkstoffe und tüftelt gerne an komplizierten Bauteilen wie etwa einer Laserdüse, mit der man metallische Oberflächen strukturieren kann.

    Stefanie Bastian spielt leidenschaftlich Dudelsack und so hatte sie nach dem Abitur vor, dieses Instrument selbst herzustellen. Sie wollte gerne mit verschiedenen Materialien wie Holz, Leder und Metallen arbeiten. Aber dafür gab es im Saarland keinen Ausbildungsplatz und so entschied sie sich für die Feinwerkmechanik. „Dort beschäftigt man sich vor allem mit metallischen Werkstoffen, die aber – wie mir erst in der Ausbildung klar wurde - eine enorme Bandbreite aufweisen. Jedes Metall muss anders bearbeitet werden und reagiert in seinen Eigenschaften unterschiedlich“, erläutert Stefanie Bastian.

    Bei ihrem Ausbildungsleiter Sascha Schneider lernte sie, wie man die gewünschten Bauteile, etwa Probeneinspannungen, äußerst präzise anfertigt. „Für ihre Experimente benötigen die Materialwissenschaftler an der Saar-Uni aber nicht nur Versuchsanlagen und Prüfstationen. Sie setzen zum Beispiel auch spezielle Schmelzöfen ein, in denen neuartige Werkstoffe geschmolzen werden. Diese haben wir in der Zentralwerkstatt als Sonderanfertigung komplett selbst gebaut“, erklärt die 24-jährige Auszubildende. Die Materialforscher können damit neue Verfahren entwickeln und Werkstoffe erforschen, die später im Maschinenbau, der Autoindustrie oder auch der Medizintechnik zum Einsatz kommen.

    „Für die benötigte Labortechnik nutzen wir beispielsweise ein CNC-Bearbeitungszentrum, das ein Bauteil über fünf Achsen bearbeiten kann. Am Computer entwerfen die Wissenschaftler dafür ein Bauteil mit ganz unterschiedlichen Flächen als dreidimensionales Modell. Mit Hilfe der Maschine können wir dieses dann mit einer Genauigkeit von wenigen Tausendstel Millimetern programmieren und automatisch anfertigen“, sagt die Feinwerkmechanikerin. Sie wird vorerst in der Zentralwerkstatt der Saar-Uni weiter arbeiten und hofft darauf, dass sie auch längerfristig an Bauteilen für die Materialwissenschaftler tüfteln kann. „Diese Spezialanfertigungen sind jedes Mal eine neue Herausforderung und machen mir viel Spaß. Auch die Teamarbeit in der Zentralwerkstatt weiß ich sehr zu schätzen“, schwärmt die Saarbrückerin, die in ihrer Freizeit in der Mittelalter-Rockband „Wanderreigen“ und bei den „Freyen Spielleut Kirkel“ den Dudelsack bläst.


    Bilder

    Mit der CNC-Fräsmaschine kann Stefanie Bastian komplizierte Bauteile dreidimensional programmieren und bearbeiten, hier zum Beispiel eine Metallplatte mit dem Uni-Logo.
    Mit der CNC-Fräsmaschine kann Stefanie Bastian komplizierte Bauteile dreidimensional programmieren u ...
    Jörg Pütz/Universität des Saarlandes
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

    Mit der CNC-Fräsmaschine kann Stefanie Bastian komplizierte Bauteile dreidimensional programmieren und bearbeiten, hier zum Beispiel eine Metallplatte mit dem Uni-Logo.


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