Das Ministerium für Wissenschaft und Forschung hat den Studiengang Kulturwirt zum Wintersemester 2002/2003 an der Universität Duisburg genehmigt. Obwohl bereits heute ein Artikel in der Duisburger Presse erschienen ist, wurde das Rektorat der Universität Essen erst am heutigen Donnerstag über die Sachlage informiert. Dazu nimmt Professor Dr.-Ing. Renatus Widmann, Prorektor für Qualitätsmanagement, in Vertretung für den Rektor der Universität Essen, Professor Karl-Heinz Jöckel, in einem Brief an die Wissenschaftsministerin wie folgt Stellung:
"Ich muss hiermit noch einmal feststellen, dass die Universität Essen dieses so nicht akzeptieren wird und möchte auch meine Enttäuschung über die nicht eingehaltenen Zusagen, die seitens des Staatssekretärs bei dem vorherigen Termin am 24. Juli 2002 in Essen gemacht wurden, zum Ausdruck bringen. Dort wurde auf den Hinweis bezüglich der Überlastung der Geisteswissenschaften in Essen erklärt, die Versorgung werde nicht durch die Geisteswissenschaften erfolgen, sondern durch die Wirtschaftswissenschaften und Ostasienwissenschaften. Darüber hinaus sollte der Einrichtungsantrag aus Duisburg dem Essener Rektorat zur Stellungnahme übersandt werden. Nach dem heutigen Termin stellt sich der Sachverhalt jedoch wie folgt dar: Für den Studiengang Kulturwirt sollen 21 Stellen (nur wissenschaftliches Personal) aus den Geisteswissenschaften gebunden werden; Teile aus den Ostasienwissenschaften sind nicht vorgesehen. Zudem wurde dem Essener Rektorat keine Möglichkeit zur Stellungnahme gegeben. Die durch den Staatssekretär Krebs zuvor gemachte Zusage gilt gemäß Zeitungsartikel WAZ (WAZ Duisburg vom 1. August, Anmerkung der Redaktion) und persönlichem Gespräch beim Ministerium eine Woche später nicht mehr!
Vor diesem Hintergrund greife ich noch einmal auf die Gründe und Ausführun-gen zurück, die Ihnen bereits mit Schreiben vom 03.07.2002 mitgeteilt wurden: Auch ohne die Einrichtung eines Geisteswissenschaftlichen Zentrums sind bei der Einführung eines Studiengangs Kulturwirt die Synergieeffekte nicht zu erzielen, die in Anbetracht der überlasteten geisteswissenschaftlichen Fächer sowie der notwendigen Ressourcen für die Lehrerbildung dringend erforderlich sind; zudem ist die Einrichtung eines geisteswissenschaftlichen Studiengangs am Standort Duisburg bei Profilschwerpunkt Geisteswissenschaften in Essen äußerst abwegig. Die für den Erfolg einer fusionierten Hochschule erforderliche Voraussetzung zweier konturierter Standorte wäre damit nicht gegeben.
Dies würde noch verstärkt durch eine Verlagerung des Faches Physik und die damit verbundene Schwächung der Naturwissenschaften am Standort Essen. (In diesem Zusammenhang möchte ich auf die ebenfalls bei dem Termin in Essen von dem Herrn Staatssekretär gemachte Zusage bzgl. einer Garantie zur Finanzierung des Zentrums für Medizinische Biotechnologie zur Unterstützung der Einrichtung der "Life Sciences" hinweisen.)."
Redaktion: Daniela Endrulat, Telefon (02 01) 1 83 - 45 18
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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regional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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