Systematische Suche in eigenen Beständen – Stand der Recherchen Thema der Tagung am 24. Januar 2012
Seit Ende der 90er Jahre hat auch in den Bibliotheken in Deutschland eine systematische Suche nach „Raubgut“ in den eigenen Beständen begonnen. Der Stand der Recherchen und die Rückgabe an die rechtmäßigen Besitzer, aber auch die damit verbundenen Schwierigkeiten, sind Thema des Fachsymposiums „NS-Raubgut in hessischen Bibliotheken“, das die Universitätsbibliothek Gießen in Kooperation mit dem Landesverband Hessen im Deutschen Bibliotheksverband am 24. Januar 2013 veranstaltet.
Einführen in die Thematik und die aktuelle Diskussion wird Dr. Michael Franz, Leiter der Koordinierungsstelle Magdeburg, einer Einrichtung des Bundes und der Länder für Kulturdokumentation und Kulturverluste beim Kultusministerium Sachsen-Anhalt. Die Koordinierungsstelle hat unter anderem die Aufgabe, über die Datenbank www.lostart.de Such- und Fundmeldungen zu NS-verfolgungsbedingt entzogenen oder kriegsbedingt verbrachten Kulturgütern zu dokumentieren, der Öffentlichkeit zu präsentieren sowie in- und ausländische Personen und Institutionen zu beraten.
Auch die UB Gießen besitzt geraubte Bücher. Die Recherche nach diesen Beständen und die Ergebnisse dokumentiert die Ausstellung „Raubgut – Geraubte Bücher aus der NS-Zeit“, die noch bis zum 15. Februar 2013 in der Universitätsbibliothek gezeigt wird. Daran anknüpfend wird das Fachsymposium einen Überblick über die Recherchen und Ergebnisse in anderen hessischen Bibliotheken geben. Zudem wird der Forschungsstand über die politischen und administrativen Hintergründe – vor allem die Rolle der Reichstauschstelle an der Staatsbibliothek in Berlin – dargestellt.
Tagungsprogramm:
10.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung, Dr. Peter Reuter, UB Gießen.
Grußwort, Dr. Axel Halle, Landesverband Hessen im Deutschen Bibliotheksverband e.V.
10.15 Uhr Auch 2013: Die Suche nach NS-Raubgut in Bibliotheken und die Arbeit der Koordinierungsstelle Magdeburg
Dr. Michael Franz, Koordinierungsstelle Magdeburg
11.00 Uhr Büchergeschenke der Reichstauschstelle. Legale Erwerbungen oder NS-Raubgut aus „zweiter Hand“?
Dr. Cornelia Briel, UB der TU Berlin
11.45 Uhr Raubgut. Ein dunkles Kapitel aus der 400jährigen Geschichte der Universitätsbibliothek Gießen
Dr. Peter Reuter, UB Gießen
anschließend Führung durch die Ausstellung „Raubgut“ (Dr. Olaf Schneider, Claudia Martin-Konle)
13.30 Uhr NS-Raubgut in der Universitätsbibliothek Marburg: Der lange Weg zur Restitution
Dr. Bernd Reifenberg, UB Marburg
14.15 Uhr Landesbibliothek Wiesbaden: Beginn einer Recherche
Dr. Martin Mayer, Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain
15.00 Uhr Recherche nach Raubgut im Landesbibliotheksbestand der Universitätsbibliothek Kassel
Dr. Axel Halle, UB Kassel
15.45 Uhr Abschlussdiskussion
Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben; um Anmeldung per Mail wird gebeten:
oeffentlichkeitsarbeit@bibsys.uni-giessen.de
Termin:
24. Januar 2013, 10 bis 16 Uhr, Alexander-von-Humboldt-Haus (Gästehaus der Universität), Rathenaustr. 24 A, 35394 Gießen
Kontakt:
Claudia Martin-Konle, Universitätsbibliothek / Öffentlichkeitsarbeit
Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-14500
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie
regional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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