Auf Einladung des Instituts für Medienwissenschaft der Universität Tübingen spricht am Dienstag, dem 22. Januar 2013, 19.00 Uhr in Hörsaal 23 des Kupferbaus Georg Stefan Troller über „Die Kunst des Interviews“. Troller hat mit seinen subjektiven Interviews den modernen Journalismus geprägt wie kein zweiter. Seine Gespräche - u.a. mit John Malkovich, Isabella Rossellini, Muhammad Ali, Peter Handke oder Woody Allen - sind bis heute stilbildend.
Zu diesem öffentlichen Vortrag sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Die Einführung hält Professor Susanne Marschall, deren Buch „‘Wir sind alle Menschenfresser‘. Georg Stefan Troller und die Liebe zum Dokumentarischen“ soeben neu aufgelegt wurde.
Troller bezeichnet die Profession der Dokumentarfilmer als Menschenfresser: sie nähren sich vom „warmen Blut ihrer Opfer“. Nur wenn Menschen leiden und lieben, kann Troller spannende Filme über sie machen. Rhythmisch, dynamisch und provokant sind diese Filme, raffiniert konstruiert. Nicht nur in der Form und im Tempo, auch in seiner Rebellion gegen das Lügengebäude vermeintlicher dokumentarischer Objektivität ist der mittlerweile 91-Jährige jünger als die Jungen. Bis heute ist seine Fragetechnik, die eigentlich eine Überrumplungstechnik ist, Vorbild für viele investigative Journalisten, aber auch Late-Night-Talkmaster. Einen exklusiven Blick hinter die Kulissen seiner Filme und Interviews gibt Georg Stefan Troller in Tübingen, mit spannenden Filmausschnitten und der Antwort auf die Frage „Wie haben Sie das gemacht, Herr Troller?“
Georg Stefan Troller wurde 1921 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Wien geboren. Weitere Stationen waren 1938 die Flucht aus Österreich quer durch Europa, 1941 Emigration in die USA, als US-Soldat im Zweiten Weltkrieg.1946-51 Studium der Anglistik und Theaterwissenschaft in Kalifornien, New York und Paris, ab 1952 Rundfunkreporter und Korrespondent für kanadische und amerikanische Sender, dann Fernsehreporter für österreichische und westdeutsche Programmanbieter. 1962-71 WDR-Reporter mit der Sendung Pariser Journal, seit 1971 Sonderkorrespondent des ZDF in Paris, 1972-94 Realisation der Sendereihe Personenbeschreibung. Troller war auch Drehbuchautor von Fernsehfilmen, darunter die mehrfach preisgekrönte Emigranten-Trilogie Wohin und zurück (1982/86). 1988 Veröffentlichung der Autobiographie Selbstbeschreibung. Seit 1990 arbeitet Troller als freier Dokumentarfilmer.
Georg Stefan Troller 2006
c: Troller
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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