idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.08.2002 09:48

Soziale Sicherheit im Europa der Zukunft

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Kongress zur EU-Osterweiterung vom 3.-5. Oktober an der Universität Jena

    Jena (12.08.02) Obwohl auf dem Papier längst beschlossen, lässt die Osterweiterung der Europäischen Union (EU) auf sich warten. Inzwischen wachsen im Westen wie im Osten die Zukunftsängste. Konkurrenz durch billige Arbeitskräfte, importierte Armut und zunehmende Kriminalität sind die Schreckensbilder vieler Westeuropäer. Eine sachliche Bilanz von Risiken und Chancen der EU-Osterweiterung unter dem Aspekt der sozialen Sicherheit will die Jahrestagung des European Institute of Social Security (E.I.S.S.) bieten, die vom 3.-5. Oktober 2002 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena stattfindet.

    Zu dem internationalen Kongress werden deutlich über 100 Experten aus Ost- und Westeuropa erwartet. Auf der Tagung werden sie aus erster Hand Informationen über den Stand der Beitrittsverhandlungen erhalten und die Folgen der Osterweiterung erörtern: Was bedeutet zum Beispiel die Arbeitsmarkt-Öffnung für die europäischen Sozialkassen? Ein Schwerpunktthema werden die Auswirkungen des Beitritts neuer EU-Mitglieder auf die Wirtschaft der Grenzregionen sein: Werden etwa deutsche Autoproduzenten demnächst ihre Produktionsstätten nach Tschechien verlagern? Werden sich Österreicher ihre Zähne in Ungarn behandeln lassen, während Polen deutsche Krankenhäuser für schwierige Operationen aufsuchen? Weitere Programmpunkte werden Antworten auf viele brennende Fragen geben, wie: Wird der Rechtsradikalismus in der EU aus Angst vor größeren Migrantenzahlen zunehmen? Werden Deutschland oder Österreich tatsächlich von Minderheiten wie Roma oder Sinti überlaufen werden?

    "Wir stehen vor einer Herausforderung wie in den 1920er Jahren", sagt Prof. Dr. Eberhard Eichenhofer. "Die Osterweiterung der EU berührt nicht allein die soziale Sicherheit des Westens", macht der Jenaer Rechtswissenschaftler deutlich, der als designierter E.I.S.S.-Vizepräsident die Tagung organisiert. "In den Beitrittsländern, die sich für die Aufnahme in die Union schwierigen Wirtschaftsreformen unterziehen müssen, haben viele Menschen schon seit Jahren mit Armut, Arbeitslosigkeit und gesellschaftlichem Abstieg zu kämpfen", so der Spezialist für Sozialrecht und Bürgerliches Recht. In Jena sollen die Erfahrungen und Erwartungen beider Seiten ein Forum finden.

    Die Wahl des Tagungsorts ist daher nicht zufällig auf die Stadt an der Saale gefallen: "Viele soziale und wirtschaftliche Probleme, die Europa mit der EU-Osterweiterung ins Haus stehen, hat Deutschland seit der Wiedervereinigung im kleinen Maßstab schon kennen gelernt. Jena ist der Beweis dafür, dass die Integration von Ost und West gelingen kann", unterstreicht Prof. Eichenhofer, der außerdem auf die kulturelle Brückenfunktion der Stadt und ihrer Universität hinweist: "Jena war ein Zentrum des mitteleuropäischen Kulturraums, den die Teilung unseres Kontinents nie ganz zerschnitten hat. In den Beitrittsländern wird der Name Jenas noch immer mit dieser Tradition in Verbindung gebracht, von der in Zukunft wieder verstärkt Impulse für die europäische Identität ausgehen werden."

    Das 1968 gegründete E.I.S.S. ist ein internationaler "Think Tank", in dem sich rund 500 Juristen, Wirtschaftswissenschaftler, Soziologen und Verwaltungsexperten aus Ost- und Westeuropa zusammengeschlossen haben. Die Institution hat sich zum Ziel gesetzt, hochrangige Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung wissenschaftlich fundiert zu allen Aspekten des Themas soziale Sicherheit zu beraten.

    Hinweis für die Medien:
    Im Rahmen der Tagung findet am 4. Oktober von 12.30-13.30 Uhr eine Pressekonferenz statt. Ort: Carl-Zeiss-Str. 3, 2. Stock, Raum 2.43.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Eberhard Eichenhofer
    Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
    Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 942150
    Fax: 03641 / 942152
    E-Mail: ee@recht.uni-jena.de
    Weitere Informationen: http://www.recht.uni-jena.de/z11/eiss2002/eiss2002.htm


    Weitere Informationen:

    http://www.recht.uni-jena.de/z11/eiss2002/eiss2002.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).