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12.08.2002 11:15

Carl Bertelsmann-Preis 2002 an Transparency International

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Bertelsmann Stiftung würdigt vorbildliche Kooperation zwischen Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Staat

    Gütersloh/Berlin, 12. August 2002. Der mit 150.000 Euro dotierte Carl Bertelsmann-Preis geht in diesem Jahr an Transparency International (TI) - eine Organisation, die sich dem weltweiten Kampf gegen die Korruption verschrieben hat. Die Bertelsmann Stiftung würdigt TI als ein besonders erfolgreiches und nachahmenswertes Modell dafür, wie drängende Probleme beim Versagen des Staates und des Marktes durch zivilgesellschaftliches Engagement einer Lösung nähergebracht werden können. Mit der Preisvergabe wird auch das persönliche Vorbild des TI-Gründers Peter Eigen ausgezeichnet, der als "social entrepreneur" die inter­national anerkannte Organisation im Mai 1993 ins Leben gerufen hatte.

    "Der alles regulierende Staat stößt längst an seine Grenzen", sagte Dr. Stefan Empter, Mit­glied der Geschäftsleitung der Bertelsmann Stiftung, bei der Bekanntgabe des Preisträgers. Daher sei es immer wichtiger, dass Wirtschaft und Zivilgesellschaft in kooperativer Allianz mit der Politik ihren Beitrag zur Lösung gesellschaftspolitischer Aufgaben leisteten. Wichtige Voraussetzung für das notwendige Vertrauen der Öffentlichkeit in diese Zusammenarbeit sei Transparenz in den Entscheidungsabläufen, betonte Empter.

    Diese Überzeugungen leiteten auch Peter Eigen bei der Gründung von Transparency Internati­onal. Das Problem der Korruption könne nur durch eine enge Kooperation zwischen Zivilge­sellschaft als "neutralem Dritten" mit Unternehmen und politischen Institutionen gelöst wer­den. In der Transparenz sieht Eigen den entscheidenden Hebel: Um Korruption als Thema zu enttabuisieren, soll die Öffentlichkeit gezielt aufgeklärt werden. Zudem ist Eigen sicher, dass das Problem nicht konfrontativ, sondern nur unter Beteiligung der Betroffenen, die oft genug Täter und Opfer in einem sind, überwunden werden kann.

    Transparency International hat sich unerwartet schnell weltweit etablieren können. Die Orga­nisation ist heute in 122 Ländern aktiv oder hat dorthin Kontakte. Transparency International besteht aus dem Internationalen Sekretariat und 87 sogenannten "national chapters". TI be­schäftigt sich mit nationaler und internationaler Korruption sowie mit der Angebots- und Nachfrageseite von Korruption. Auf internationaler Ebene zielt TI darauf ab, das öffentliche Bewusstsein für die verheerenden Folgen von Korruption zu schärfen. TI setzt sich für die Umsetzung multilateraler Abkommen gegen Korruption in nationales Recht ein und überwacht deren Einhaltung seitens der betreffenden Regierungen, Unternehmen und Banken.

    Auf Länderebene unterstützen die "national chapters" Maßnahmen und Reformen, die Trans­parenz und vor allem auch in finanziellen Angelegenheiten fördern. Dabei arbeiten die 87 "national chapters" weitgehend unabhängig gegenüber dem Internationalen Sekretariat in Berlin, da die Qualität ihrer Arbeit in den jeweiligen Ländern wesentlich davon abhängt, dass sie kultur- und kontextbezogen agieren können. Peter Eigen, ehemaliger Weltbankdirektor für Ostafrika, hatte die Organisation 1993 mit einer kleinen Zahl von Gleichgesinnten gegründet, weil er die massive Behinderung der Korruption von Wirtschaft und Gesellschaft immer wie­der leidvoll erfahren musste.

    Der Carl Bertelsmann-Preis wird am 5. September in einem Festakt in der Gütersloher Stadt­halle verliehen. Die Festrede hält der Präsident des Europäischen Parlaments, Patrick Cox. Die Laudatio hält der neue Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, Dr. Gunter Thielen. Mit der jährlichen Verleihung des Carl Bertelsmann-Preises will die Bertelsmann Stiftung auf internationale Modelle und Lösungsansätze aufmerksam machen, um der gesellschaftspoliti­schen Diskussion in Deutschland neue Impulse zu geben. Im vergangenen Jahr würdigte die Stiftung den friedlichen Wandel von autoritären Regierungsformen zu Demokratie und Marktwirtschaft. Die Auszeichnung ging nach Polen und Bolivien.

    Rückfragen an: Andreas Henke, Telefon: 0 52 41 / 81-81 129
    Birgit Riess, Telefon: 0 52 41 / 81-81 351


    Weitere Informationen:

    http://www.carl-bertelsmann-preis.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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