Der frühe Homo sapiens in Europa und die Ursprünge von Kunst und Schmuck
Neue Grabungsergebnisse vom Hohle Fels und vom Geißenklösterle
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie in den vergangenen Jahren möchte ich Sie auch diesen Sommer zu einer Open-Air-Pressekonferenz nach Schelklingen einladen, auf der die neuesten Grabungsfunde und -ergebnisse des Jahres 2002 aus den Höhlenfundstellen Hohle Fels und Geißenklösterle im Achtal bei Blaubeuren vorgestellt werden. Dieser Pressetermin mit Prof. Nicholas Conard vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und seinen Mitarbeitern findet statt am
Montag, dem 19. August, 11 Uhr, vor der Hohle Fels-Höhle.
An der Straße von Blaubeuren nach Schelklingen finden Sie kurz vor Schelklingen auf der linken Seite genau gegenüber dem deutlich sichtbaren Hohle Fels einen Parkplatz, von dem aus Sie über eine kleine Brücke über die Ach zum Ausgrabungsort gelangen können.
Sie werden einige wichtige Funde aus der Geißenklösterle-Höhle, darunter Schmuckobjekte und organische Werkzeuge, vorgestellt bekommen. Die Funde aus dem Geißenklösterle liefern Belege für die frühe Ankunft anatomisch moderner Menschen in Europa im Zusammenhang mit zahlreichen kulturellen und technologischen Neuerungen vor etwa 40.000 Jahren. Mit der diesjährigen Grabungskampagne werden die Ausgrabungen an dieser Fundstelle, die 1973 begonnen hatten, abgeschlossen.
In der Hohle-Fels-Höhle sind inzwischen sieben Schichten nachgewiesen worden, die zwischen 30.000 und 36.000 Jahren alt sind. Neben zahlreichen Steinartefakten, Werkzeugen aus organischen Materialien sowie Schmuck aus Elfenbein wurden auch spektakuläre Kunstwerke gefunden. Zum ersten Mal sehen werden Sie eine 35 mm hohe Mammutelfenbein-Statuette, die einen "Greifvogel" oder einen "Vogelmenschen" darzustellen scheint. Die neuesten Ergebnisse der Grabungen am Hohle Fels zeigen, dass die Schichten unmittelbar unterhalb der Ablagerungen mit Zeugnissen des frühen Homo sapiens keine archäologischen Fundstücke enthalten. Dies deutet darauf hin, dass die modernen Menschen das obere Donautal zu einer Zeit betraten, als Neandertalerpopulationen nur noch dünn oder völlig verschwunden waren. Bis jetzt lieferten die Fundstellen der Schwäbischen Alb keine Hinweise auf kulturellen oder genetischen Austausch zwischen anatomisch modernen Menschen und Neandertalern.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Seifert
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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