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31.01.2013 15:14

Deutsche Internet-Start-ups profitieren von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund

Dr. Maria Wünsche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
SRH Hochschule Berlin

    Mitarbeiter unterschiedlicher Herkunft machen Start-ups kreativer und innovativer - bürokratische Hürden schrecken allerdings bei Rekrutierung ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Deutschlandstiftung Integration, die von Capgemini und der der SRH Hochschule Berlin durchgeführt wurde.

    Mit dem Fachkräftemangel müssen sich heute viele Unternehmen auseinandersetzen - deutsche Start-ups aus der Internetwirtschaft gehen dieses Problem aktiv an. Bei fast der Hälfte dieser Unternehmen haben mindestens 20 Prozent der Mitarbeiter einen Migrationshintergrund. Die Unternehmen profitieren von fachlichen Qualifikationen, die in Deutschland nicht oder zu wenig vorhanden sind sowie von mehr Kreativität. Allerdings schreckt nahezu ein Drittel der befragten Start-ups vor dem bürokratischen Aufwand zurück, der die Beschäftigung von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund bedeutet. An der Befragung nahmen über 110 Managementvertreter von deutschen Start-ups teil.
    "Überraschend an den Studienergebnissen ist, dass deutsche Start-ups Mitarbeiter unterschiedlicher Herkunft einstellen, um Kreativität und Unternehmenskultur zu fördern - nicht etwa aus Kostengründen oder wegen ihrer Kenntnisse ausländischer Märkte", sagt Ferry Pausch, Geschäftsführer der Deutschlandstiftung Integration, der Auftraggeberin der Studie.

    Kultureller Mix macht innovativer

    Start-ups leben von innovativen Lösungen und guten Ideen - diese versprechen sie sich unter anderem durch einen kulturellen Mix ihrer Mitarbeiter. Etwa 35 Prozent der befragten Unternehmen stellen daher neue Mitarbeiter mit Migrationshintergrund ein und setzen darauf, dass multikulturelle Teams kreativer sind.
    Aus Sicht der Start-ups wird die Integration der Mitarbeiter erleichtert durch eine offene und kommunikative Unternehmenskultur sowie flache Hierarchen. Als wichtig beurteilen die Befragten das Beherrschen der deutschen Sprache - trotz internationaler Geschäftsmodelle und kultureller Diversifikation innerhalb der Gründungsunternehmen.
    "Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Sie ist Ausdruck unserer Lebenswelt und ermöglicht die Teilhabe an Gedanken, Emotionen und dem Alltäglichen", sagt auch Prof. Dr. Anabel Ternès von der SRH Hochschule Berlin, deren Studierende an der Studie mitarbeiteten.

    Barrieren bei Neueinstellungen

    Fast 32 Prozent der befragten Start-ups schrecken vor dem bürokratischen Aufwand zurück, der die Beschäftigung von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund, beispielsweise aus Nicht-EU Ländern, bedeutet. Sprachbarrieren sind für etwas mehr als 28 Prozent der befragten Start-ups ein Hindernis bei Neueinstellungen. Optimierungsbedarf sehen die Unternehmen insbesondere bei den deutschen Behörden. Hier wünschen sie sich künftig vor allem bessere Fremdsprachenkenntnisse und schlankere Antragsprozesse.
    "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es einen großen bürokratischen Aufwand macht, Mitarbeiter aus dem Ausland zu rekrutieren. Vor allem Start-ups mit wenig Ressourcen können diese Probleme schwer lösen", sagt Roman Rochel, Mitgründer des Berliner Start-ups 9flats.com.

    Die Studienergebnisse wurden auf dem Neujahrsempfang der Deutschlandstiftung Integration von Professor Hubert Burda präsentiert. Unter den Gästen waren der Außenminister Guido Westerwelle und die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Staatsministerin Maria Böhmer.

    Über die Studie

    Die Studie wurde mit einer Onlinebefragung zwischen November und Dezember 2012 unter Start-ups mit digitalem Geschäftsmodell und Hauptsitz in Deutschland durchgeführt. Insgesamt haben sich 114 Personen, mehrheitlich mit Leitungsfunktion, an der Studie beteiligt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Kooperationen
    Deutsch


     

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