Formelpauken, wenig Anwendungsbezug: Chemie oder Physik stehen selten in Verdacht als persönliches Lieblingsfach in der Schule genannt zu werden. Am ehesten schon Biologie. Wie sich die naturwissenschaftlichen Schulfächer besser vermitteln lassen, steht im Mittelpunkt der DFG-Forschergruppe und des Graduiertenkollegs „Naturwissenschaftlicher Unterricht“, die vor zehn Jahren an der Universität Duisburg-Essen (UDE) eingerichtet wurden. Besser bekannt wurde dieser Forschungsbereich im Profilschwerpunkt empirische Bildungsforschung unter dem Kürzel nwu-essen. Am 14./15. Februar ziehen die beteiligten Wissenschaftler in der Essener Weststadthalle Bilanz.
Prof. Hans E. Fischer, Sprecher der Forschergruppe: „Nachwuchswissenschaftler aus sieben Ländern tauschen sich über die jüngsten Erkenntnisse in der empirischen Bildungs- und Unterrichtsforschung aus. Außerdem erwarten wir mehr als 230 Fachleute zu einer Konferenz.“ Sie schließt mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunftsressource Naturwissenschaftliche Bildung“ ab. Gefragt wird danach, wie sich zentrale Forschungserkenntnisse in geeignete Aus- und Fortbildungskonzepte überführen lassen.
Das Zukunftweisende des Essener Modells, so Fischer, ist die enge interdisziplinäre Verzahnung zwischen den empirisch forschenden Fachdidaktiken Biologie, Chemie und Physik mit der Erziehungswissenschaft und der Lehr-/ Lernpsychologie. Sie ermöglicht neue Fragestellungen und kreative Antworten auf der Basis zahlreicher gemeinsamer Untersuchungen.
Mit Tests und Videoaufzeichnungen wird beispielsweise der Zusammenhang zwischen professionellem Wissen der Lehrerkräfte, der Unterrichtsgestaltung und dem Lernerfolg der Schulklasse erforscht. Allein in den vergangenen Jahren wurden mehr als 500 Unterrichtsvideos aufgezeichnet und die Rückmeldungen von 19.000 Schülern und 2.500 Lehrkräften erfasst. Und das mit Erfolg: Die Ergebnisse aller beteiligten Gruppen werden inzwischen u.a. mit den Kollegien von 30 Ganztagsgymnasien in die Praxis übertragen.
Im Graduiertenkolleg arbeiteten mehr als 80 Doktoranden an ihren Dissertationen mit unterschiedlichsten Fragestellungen im Kontext des naturwissenschaftlichen Unterrichts. Diese gezielte Nachwuchsförderung trägt reiche Frucht. Prof. Elke Sumfleth, Sprecherin des Graduiertenkollegs: „Wir haben uns von Kiel bis Konstanz und von Aachen bis Berlin verteilt.“17 Ex-NWU-ler wurden auf eine Professur an zehn verschiedenen Universitäten berufen, 18 arbeiten in wissenschaftlichen Arbeitsgruppen zwölf anderer Unis.“
Weitere Informationen:
• Hans E. Fischer, Tel. 0201/183-4639, hans.fischer@uni-due.de
• Elke Sumfleth, Tel. 0201/183-3757, elke.sumfleth@uni-due.de
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Biologie, Chemie, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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