FSU-Mediendienst
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Universität Jena präsentiert aktuellste Daten im Internet
Thüringens Ozonwerte auf einen Blick
Jena (09.06.98) Wenn der kritische Ozon-Wert von 180 Mikro-gramm pro Kubikmeter erreicht ist, leuchtet die Thüringen-Karte auf dem Computerbildschirm rot. Geographen der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben sie gemeinsam mit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt Jena (TLU) entwickelt. Es entstand ein System, "das die Ozon-Werte im Internet visualisiert", erläutert Dr. Olaf David. Der Ha-bilitand am Lehrstuhl für Geoinformatik hat das System modelliert, das es jedermann erlaubt, die aktuellen Ozon-Werte für jeden Ort des Freistaates abzurufen und auf dem Computer-Bildschirm zu betrachten. Die notwendigen Werte werden aus einer Datenbank der TLU genommen, bei den Geoinformatikern inzwischen automatisch aufbereitet und über die Jenaer Universität der Öffentlichkeit bereit-gestellt. Das System hat jetzt die Testphase beendet, und die Thüringer Ozon-Karte ist im Internet unter "http://www.tlu.uni-jena.de" abzurufen.
"Das neue an unserem Projekt besteht darin, daß wir nicht Ozon-Verteilungsbilder aus einer Datenbank präsentieren, sondern die Meßwerte, die stündlich in der TLU aktualisiert werden", erläutert Prof. Dr. Wolfgang-Albert Flügel. Die präsentierte Karte zeigt 'taufrische' Daten und nicht nur den Wert für einen Tag, beschreibt der Jenaer Geoinformatiker die Besonderheit. In einer Animation kann die zeitliche Veränderung der Ozon-Konzentration über einen Tag sehr anschaulich vermittelt werden. Außerdem lassen sich auf einfache Art durch Zoom- und Abfragefunktionen weitere Informationen aus der Karte herausholen. So kann etwa die Ozonverteilung an einem Ort für fünf Tage als Graphik angezeigt werden, oder es werden nur die Thüringer Regionen angezeigt, deren Ozon-Wert eine bestimmte Konzentration überschritten hat. Dank des Jenaer Projekts "ist das Land Thüringen jetzt führend in der Präsentation der Ozonwerte im Internet in ganz Deutschland", ist sich Prof. Flügel sicher.
Die von Dr. David geleitete Arbeitsgruppe Softwareentwicklung hat innerhalb von nur drei Wochen diese komplexe Aufgabe realisiert. Möglich wurde dies, weil an Flügels Lehrstuhl für Geoinformatik das notwendige Wissen bereitstand. Die Ozon-Karte beruht auf einem sogenannten "Object Modelling System" (OMS), das die Visualisierung mit einer Datenbank und einem Fernerkundungssystem (GIS) verknüpft.
Das von Dr. David entwickelte OMS "ist ein integriertes Modellentwicklungssystem", erklärt Prof. Flügel. Es bietet die technologische Basis, auf die zahlreiche andere Projekte aufbauen können. So planen die Jenaer Geoinformatiker bereits weitere Vorhaben mit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt. Beispielsweise könnten Emissionsdaten wie Schwefeldioxid oder Kohlenmonoxid auf ähnliche Weise präsentiert und damit umfangreiches Datenma-terial über die Umweltbelastung einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Die Ozon-Karte Thüringen ist im Internet rund um die Uhr unter folgender Adresse abzurufen:
http://www.tlu.uni-jena.de
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Wolfgang-Albert Flügel
Institut für Geographie der Universität Jena
Löbdergraben 32
D - 07743 Jena
Tel.: 03641/948850
Fax: 03641/948852
e-mail: c5wafl@geogr.uni-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Axel Burchardt M. A.
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931041
Fax: 03641/931042
e-mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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