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20.08.2002 10:40

Auferstehen aus Ruinen

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Mit Unterstützung des DAAD bereiten Informatiker der TU Berlin die EDV-Versorgung der zerstörten afghanischen Universität vor

    Mehr als 70 Prozent der Bauten der Kabuler Universität sind während der Kriegshandlungen der 90er Jahre stark beschädigt oder zerstört worden. Die gesamte Infrastruktur ist heute vernichtet. Bücher sind entweder gestohlen oder auf dem Stand der Vorkriegszeit. Es gibt weder Strom noch Wasser. Die Kupferkabel in den Wänden sind herausgerissen und entwendet. An einen elektronischen Anschluss an die Welt der internationalen Wissenschaft ist nicht zu denken. Der Universitätspräsident Professor Popal bat dringend um Hilfe. Jetzt reist eine Gruppe von Wissenschaftlern der TU Berlin nach Kabul, um die Einrichtung eines Rechnerzentrums vorzubereiten.
    Die verheerenden Zustände fand der Deutsche Akademische Austauschdienst vor, als er sich mit einer Delegation von Hochschulvertretern im März dieses Jahres vor Ort ein Bild machte. Darunter war auch Dr. Nazir Peroz von der TU Berlin. Der gebürtige Afghane, Leiter des Zentrums für internationale und interkulturelle Kommunikation (ZIIK) der Fakultät IV, Elektrotechnik und Informatik, der Technischen Universität Berlin zeigte sich tief beeindruckt: "Für mich, der vor 25 Jahren sein Heimatland verlassen hat, war diese Reise erschütternd und faszinierend gleichermaßen." Er erarbeitete sogleich ein Konzept, wie der Kabuler Uni technisch auf die Beine geholfen werden kann und legte es dem DAAD vor. Dieser stellte Sondermittel bereit, um Peroz und einigen Mitarbeitern zu ermöglichen, Vorbereitungen für die EDV-Versorgung in der afghanischen Hauptstadt zu treffen. Jedes der rund 50 Institute in 14 Fakultäten soll zunächst zwei Rechner und einen Drucker erhalten, die anschließend vernetzt werden. "Dafür müssen wir die Lage vor Ort sichten", so Peroz, "wie viele Rechner sind gespendet worden oder müssen noch angeschafft werden, wie viele Steckdosen fehlen, sind Kabel vorhanden? Wie viele Fenster müssen gedichtet, Türen gesichert, Räume klimatisiert werden?"

    16 afghanische Dozenten und Dozentinnen kommen zudem im September vier Wochen lang an die TU Berlin, um im Rahmen der Sommerschulen des DAAD-Programms für den korrekten Umgang mit der Technik ausgebildet zu werden. Das ZIIK wird sich sowohl fachlich als auch persönlich um diese Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen kümmern.

    Ein weiterer Schritt: Finanziell unterstützt von der Konrad-Adenauer-Stiftung wird vom 27. bis 29.08.2002 eine Fachtagung in Kabul stattfinden, um weitere Maßnahmen zum Wiederaufbau der afghanischen Bildung zu diskutieren. Prof. Dr. Bernd Mahr, Institut für Telekommunikationssysteme der Fakultät Elektrotechnik und Informatik, Dr. Janko Jochimsen, Leiter des Präsidialamtes und Dr. Thomas Kathöfer, Referat Struktur und Entwicklung der TU Berlin werden die Technische Universität Berlin dort vertreten.

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Prof. Dr. Bernd Mahr, Fak. IV, Institut für Telekommunikationssysteme, Fachgebiet Funktionales und Logisches Programmieren, Tel.: 030/ 314-73541, E-Mail: mahr@cs.tu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2002/pi181.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie, Wirtschaft
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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