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09.06.1998 00:00

TERRAMARE-Untersuchung: Jade-Busen nicht über Normal durch PAK belastet

Dr. Sibet Riexinger Koordination und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungszentrum Terramare, Zentrum für Flachmeer-, Küsten- und Meeresumweltforschung e.V.

    Trotz der Aktivitäten von Chemie und Petrochemie und regen Tankerverkehrs kommen die stark gesundheitsschädlichen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) in der Jade-Bucht nicht in erhöhten Mengen vor. Dies ist das Ergebnis einer am Forschungszentrum TERRAMARE in Wilhelmshaven durchgeführten Studie.
    Die Chemikerin Eva Rinne beprobte zwischen Mai und Oktober Ž97 im Rahmen ihrer Dissertation 58 Orte zwischen einer etwa 6 km ostnordöstlich der Ostspitze Wangerooges gelegenen Station und dem Wilhelmshavener Nassauhafen. Von großem Interesse waren die Ergebnisse auch für die NWO (Nord-West Oelleitung), die sich finanziell an den Untersuchungen beteiligt hatte. Entsprechend lagen 35 Probenahmestationen im Bereich der Löschbrücken für die in Wilhelmshaven ansässige chemische und petrochemische Industrie.
    Zu den PAK zählen stark krebserregende Substanzen wie etwa Benzpyren, das auch im Zigarettenrauch zu finden ist. Entweder zusätzlich oder ausschließlich erbgutschädigende und sehr giftige Verbindungen gehören ebenfalls zu dieser Stoffklasse. Sie entstehen bei allen unvollständigen Verbrennungsprozessen. Ein Großteil bindet sich an Staubpartikel und kann so über die Luft verteilt werden. Auch durch Öleintrage können PAK in die Umwelt gelangen.
    An der NWO-Löschbrücke, an der in den 40 Jahren ihres Betriebes bisher 685 Millionen Tonnen Mineralöl umgeschlagen wurden, gab es, wie an fast allen anderen Meßpunkten auch, keinen Hinweis auf Spuren von PAK durch die industriellen Aktivitäten in diesem Bereich. Vielmehr ließ sich in 86 Prozent der Proben ein atmosphärischer und damit verbrennungsbedingter Eintrag der PAK nachweisen. Lediglich auf Höhe von Minsener Oog wurde ein geringer Öleintrag nachgewiesen, der vermutlich auf Schiffsverkehr zurückgeht.
    Mit den gemessen Werten erhielten der Geschäftsführer des Forschungszentrums Terramare, Dr. Gerd Liebezeit, und die Chemikerin Eva Rinne Vergleichswerte zu einer von ihnen vor der brasilianischen Hafenstadt Salvador durchgeführten Untersuchung. Die dort ermittelten Daten lagen bis zu 40 Prozent über denen der Jade-Bucht.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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