Senioren testen Technik
Senior Research Group der TU Berlin stößt altersgerechte Veränderungen neuer Produkte an
Winzige Tasten auf dem Handy, komplizierte Bedienungsanleitungen für DVD-Player oder schwer zu bedienende Fahrkartenautomaten können besonders für ältere Menschen äußerst hinderlich sein. „Die Bedürfnisse der älteren Generation, auch bei körperlichen Einschränkungen, werden bei der Gestaltung von technischen Geräten leider viel zu wenig berücksichtigt“, sagt Mandy Töppel, die Koordinatorin der Senior Research Group (SRG) an der TU Berlin. „Dabei sind Senioren oft begeisterte Nutzer, wenn sie die Funktionsweise der Geräte verstanden haben“, fährt die Techniksoziologin fort.
Die SRG besteht aus circa 15 Rentnerinnen und Rentnern. Sie kommen aus den Berufsbereichen Medizin, Architektur, Ingenieurwissenschaften und Sozialarbeit. Die Gruppe arbeitet daran, technische Produkte und damit zusammenhängende Dienstleistungen aus Sicht der Generation 55+ zu optimieren. „Wir sehen uns als Mittler zwischen Unternehmen und älteren Nutzern“, sagt der 76-jährige Dipl.-Ingenieur für Verfahrenstechnik Dr. Detlef Gühmann, der bereits seit zehn Jahren dabei ist.
Seit April 2011 wird die Senior Research Group durch das Zentrum für Technik und Gesellschaft (ZTG) der TU Berlin betreut. Besonders im Fokus steht dabei das Thema Mobilität. Am ZTG testet und bewertet die Gruppe innovative Produkte und Technologien und gibt Anstöße für Veränderungen in Design, Ausstattung, Konzept und Produktphilosophie. Nun steht erstmalig auch die Mitwirkung an Forschungsprojekten im Mittelpunkt. „Wir unternehmen beispielsweise Probefahrten mit Elektroautos und den rollerähnlichen Dreirädern Trikkes“, so Detlef Gühmann. Außerdem sind die Mitglieder an drei Forschungsprojekten, die mobile Navigations- und Informationssysteme entwickeln, als Tester beteiligt.
Hervorgegangen ist die Senior Research Group aus dem interdisziplinären Forschungsprojekt SENTHA (Seniorengerechte Technik im häuslichen Alltag), das im Jahr 2001 an der TU Berlin ins Leben gerufen wurde. Damals testete die Gruppe unter Leitung des TU-Fachgebiets Arbeitswissenschaften und Produktergonomie überwiegend Technik für den Haushalt, medizinische Geräte und Handys. Für die Stiftung Warentest wurden Audio- und Videogeräte auf ihre Benutzerfreundlichkeit untersucht.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Kunst / Design, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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