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05.02.2013 08:57

Indirekte Spotmarktoptimierung senkt Stromkosten - neue Wege des Lastmanagements

Uwe Krengel Pressestelle
Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES

    Mit der indirekten Spotmarktoptimierung bietet das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel ein neues Instrument zum kostensparenden Lastmanagement, das auch ohne variable Stromtarife Vorteile beim Stromeinkauf ermöglicht. Wie es funktioniert und welche Lösungen die Software-Plattform OGEMA 2.0 für das Netzmanagement der Zukunft bietet, zeigt das Kasseler Institut vom 5. bis 7. Februar 2013 auf der „E-World 2013“ in Essen.

    „Variable Stromtarife stellen die Energielieferanten derzeit noch vor große abrechnungstechnische Schwierigkeiten“, erklärt der Institutsleiter des IWES, Professor Clemens Hoffmann. Solange diese flexiblen Tarife auf sich warten ließen, biete die vom Fraunhofer IWES entwickelte indirekte Spotmarktoptimierung Gewerbekunden eine praktikable Lösung, um ihren Energielieferpreis auch bei festen Tarifen durch Lastverschiebungen zu senken.
    So genannte leistungsgemessene Kunden, also Unternehmen mit einem Stromverbrauch von mehr als 100.000 KWh und individueller Preiskalkulation, können mit Hilfe dieses Instruments künftig von den schwankenden, stündlichen Spotmarktpreisen profitieren. „Optimiert ein Betrieb im Jahr 2013 die Steuerung seiner Stromverbraucher so, dass sie zu Zeiten billigerer Stundenpreise Strom verbrauchen, erhält er in 2014 einen günstigeren, festen Energielieferpreis für 2015“, erklärt Philipp Strauß, beim IWES Bereichsleiter für Anlagentechnik und Verteilungsnetze, das Verfahren. Schon kleine Preissenkungen bedeuten für Industrie- und Gewerbeunternehmen beträchtliche Stromkosteneinsparungen. „So erreichen wir oft Amortisationszeiten von wenigen Monaten für zusätzlich notwendige IKT-Kosten“, betont Strauß.
    Die indirekte Spotmarktoptimierung eignet sich insbesondere für steuerbare Verbraucher und Erzeuger wie Kühlhäuser, Klärwerke, Wärmepumpen, KWK-Anlagen oder auch für Produktionsanlagen, die nicht ständig Strom verbrauchen. Das Fraunhofer IWES unterstützt interessierte Energietechnologie-Hersteller mit Software-Tools zur Berechnung der Kostenersparnis, Beratungsleistungen und Schulungen für Energieberater und Stromeinkäufer. „Unternehmen, die sich jetzt für die indirekte Spotmarktoptimierung entscheiden, schaffen damit automatisch die Infrastruktur für das Smart Grid-Zeitalter mit flexiblen Stromtarifen“, so Institutsleiter Hoffmann. Dies sei nicht nur für die Energiebranche interessant, sondern zum Beispiel auch für Automobilhersteller oder die IT-Industrie.
    Auch das Forschungsprojekt OGEMA 2.0, an dem sich neben dem IWES das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltung (IIS) und das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) beteiligen, stellt die Weichen in Richtung Smart Grid. OGEMA steht für Open Gateway Energy Management und beschreibt eine herstellerunabhängige, modulare und quelloffene Plattform, die steuerbare Erzeuger und Verbraucher miteinander verbindet. „Mit Hilfe dieses Frameworks können wir die Tools für die indirekte Spotmarktoptimierung flexibel mit Energiemanagement-Modulen für unterschiedliche Gerätetypen und Anwendungen ergänzen“, erklärt OGEMA 2.0-Koordinator David Nestle. Solche Module könnten zum Beispiel Netzeinschränkungen oder Spitzenlasten mit berücksichtigen.
    Dass OGEMA durchaus praxistauglich sei, zeige ein Simulationsversuch im Rahmen des E-Energy Projekts Modellstadt Mannheim (moma), sagt der IWES-Experte. Hier sei es gelungen, eine Lösung für eine flexiblere Fahrweise von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) zu entwickeln und damit deren Rentabilität zu erhöhen. Hierbei erhält das OGEMA-Gateway die Anforderung für eine geplante Lastabsenkung und nimmt dann die notwendigen Schaltungen zum programmierten Zeitpunkt automatisch vor. Das von den Fraunhofer-Forschern entwickelte Gateway eignet sich nicht nur für den Einsatz in Gewerbe- und Industriebetrieben, sondern auch für Privathaushalte und ihre typischen Verbrauchsgeräte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke.
    Die Möglichkeiten der indirekten Spotmarktoptimierung und der Software-Plattform OGEMA 2.0 demonstrieren Ihnen unsere Spezialisten auf dem Messestand des Fraunhofer IWES: Halle 4, Stand 4-144.

    Fachansprechpartner: Dr.-Ing. David Nestle, Abteilungsleiter Energiemanagement, E-Mail: david.nestle@iwes.fraunhofer.de, Telefon +49 561 7294-234


    Weitere Informationen:

    http://www.iwes.fraunhofer.de/de/Veranstaltungen-Messen/2013/EWorld2013.html
    http://www.iwes.fraunhofer.de/de/projekte/suche/laufende/e-energy_modellstadtman...
    http://www.ogema.org/
    http://www.e-energy.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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