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26.08.2002 13:47

Nachhaltigkeit in der Chemie - Expertentreffen in Jena

Dr. Kurt Begitt Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Neueste Erkenntnisse zum Thema nachhaltige Entwicklung werden derzeit nicht nur beim Weltgipfel in Johannesburg diskutiert. An der Universität Jena tagen überwiegend Chemiker vom 2. bis 4. September zum Thema "Ressourcen- und umweltschonende Synthesen und Prozesse", veranstaltet vom gleichnamigen Arbeitskreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker.

    Neueste Erkenntnisse zum Thema nachhaltige Entwicklung werden derzeit nicht nur beim Weltgipfel in Johannesburg diskutiert. An der Universität Jena tagen überwiegend Chemiker vom 2. bis 4. September zum Thema "Ressourcen- und umweltschonende Synthesen und Prozesse", veranstaltet vom gleichnamigen Arbeitskreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Bei dem Expertentreffen geht es um die Nutzung nachwachsender Rohstoffe, um alternative Energien und um aktuelle Forschungsprojekte einer umweltverträglichen Chemie. Der Leitgedanke auch dieser Tagung heißt Nachhaltigkeit.

    Noch heute werden in Raffinerien und bei der Erdgasgewinnung Gase abgefackelt und somit Energie nutzlos verbraucht. Die Gase könnten mit Reforming- und Gas-to-Liquid-Prozessen einer sinnvolleren Verwendung zugeführt werden. Wasserstoff könnte für die Nutzung in der Brennstoffzelle, Dieselfraktionen für mit Katalysatoren ausgestatteten Dieselfahrzeuge verwendet werden. K.F. Noweck aus Lyngby in Dänemark wird dieses Thema aus chemischer, katalytischer und technologischer Sicht diskutieren.

    Eine große Herausforderung an die Synthesechemie ist die Verwendung von Kohlendioxid als Synthesebaustein zum Aufbau organischer Verbindungen. Die Natur demonstriert tagtäglich in eindrucksvoller
    Weise, wie effizient Kohlendioxid verwendet wird, um hochorganisierte organische Materie zu erzeugen. Chemiker haben hier noch gravierende Wissens- und Kenntnisdefizite. Sie arbeiten, wie D. Walther aus Jena zeigen wird, an "Wunschreaktionen hoher Attraktivität", sind auf der Suche nach geeigneten Katalysatoren oder Trägern, die Kohlendioxid aktivieren, also reaktionsbereit machen.

    Auf der Suche nach den für chemische Reaktionen so wichtigen Katalysatoren beschreitet die Chemie neue Wege, in dem sie in zunehmenden Maße biologische Katalysatoren, die Enzyme, nutzt. R. Koch aus Leverkusen wird an Beispielen beschreiben, wie konventionelle chemische Verfahren durch den Einsatz von Oxygenasen, Enzymen aus Bakterien, abgewandelt werden. Solch neue Verfahren werden in Jena vorgestellt.

    Die Chemie auf Basis nachwachsender Rohstoffe wird immer bedeutender. Den größten Anteil am derzeitigen Verbrauch nachwachsender Rohstoffe in der chemischen Industrie nehmen Öle und Fette pflanzlichen und tierischen Ursprungs ein. Die Oleochemie steht noch am Anfang. Ihre Produkte sollten als Monomere in der Polymersynthese, in der Kosmetik, als Schmiermittel, als oberflächenaktive Substanzen sowie als biologisch aktive Wirkstoffe vielfältig einsetzbar sein, wie U. Biermann und J.O. Metzger aus Oldenburg aufzeigen werden.

    Die Jenaer Tagung hält noch viele weitere spannende Themen zur künftigen Entwicklung von Naturwissenschaften und Technik parat. Auch Tagungsorganisator B. Ondruschka vom Institut für Technische Chemie und Umweltchemie der Universität Jena befasst sich mit seinem Team mit zukunftsträchtigen Themen, der Herstellung von Biodiesel und der Zelluloseproduktion aus Biomassen-Reststoffen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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