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20.02.2013 11:40

Beratungslehrer in der Schule: Mehr pädagogisch-psychologisches Wissen nötig. Neue Studie liegt vor

Alexander Schlaak Referat II/2, Kommunikation
Universität Regensburg

    Prüfungsangst, Mobbing und vieles mehr: Beratungslehrer an einer Schule kümmern sich um eine Reihe von Themen, die Offenheit und Vertrauen erfordern. Im Falle der Beratung übernehmen sie eine andere Rolle als im Unterricht, für den sie in Studium und Referendariat ausgebildet wurden. Sind Beratungslehrer ihrem Job vor diesem Hintergrund wirklich gewachsen? Welche Unterschiede bestehen zwischen ihnen und professionellen Erziehungsberatern oder Schulpsychologen? Forscher der Uni Regensburg haben sich mit diesen Fragen beschäftigt. Ihre Ergebnisse legen nahe, dass grundlegendes pädagogisch-psychologisches Wissen für die schulische Beratungspraxis systematisch erarbeitet werden sollte.

    Prof. Dr. Hans Gruber vom Institut für Pädagogik der Universität Regensburg führte gemeinsam mit Dr. Josef Strasser (jetzt Universität Augsburg) eine Studie durch, bei der erfahrene Beratungslehrer mit professionellen Beratern – Erziehungsberater unterschiedlicher Erfahrungsstufen – während der Bearbeitung eines Beratungsfalles miteinander verglichen wurden. Insgesamt 16 Lehrerinnen und Lehrer sowie 65 professionelle Berater nahmen an der Studie teil.

    Der fiktive Beratungsfall wurde am Computer präsentiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Studie wurden mit Blick auf die jeweils entwickelten Lösungsmodelle und Herangehensweisen bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich professionelle Erziehungsberater – unabhängig vom Grad ihrer beruflichen Erfahrung – in mehreren Bereichen deutlich von Beratungslehrern unterscheiden. Auffallend waren vor allen Dingen Defizite der Beratungslehrer bei der Falldiagnostik. Gleichzeitig zeigte sich aber, dass Beratungslehrer eine eigene Form von Fachwissen aufbauen und im Verlauf ihrer Entwicklung in einigen Aspekten durchaus zu ähnlichen Lösungsansätzen und Vorgehensweisen kommen wie hauptberufliche Berater.

    Bislang werden Beratungslehrer vor allen Dingen in Gesprächsführung, im Umgang mit pubertärem Verhalten oder mit Blick auf unterschiedliche Formen der Lernschwäche geschult. Nach Ansicht der Regensburger Wissenschaftler sollten künftig gerade auch die Fertigkeiten der Urteilsbildung von Beratungslehrern – beispielsweise Methoden der Diagnostik – verstärkt trainiert werden.

    Die Ergebnisse der Regensburger Wissenschaftler werden noch in der renommierten Fachzeitschrift „Empirische Pädagogik“ veröffentlicht.

    Der Originaltitel des Aufsatzes:
    Strasser, J. & Gruber, H. (in Druck), Beratung in der Schule – ein vernachlässigter Teil im Bild des „Lehrers als Experte“. In „Empirische Pädagogik“.

    Ansprechpartner für Medienvertreter:
    Prof. Dr. Hans Gruber
    Universität Regensburg
    Institut für Pädagogik
    (Kontakt über E-Mail)
    Hans.Gruber@paedagogik.uni-regensburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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