Publikation von internationalem Forscherteam um den Gießener Theoretischen Physiker Armin Bunde in „Nature Climate Change“: Um zu beurteilen, inwieweit unser Wetter anders ist als früher, brauchen wir ein Wissen über die Niederschläge nicht nur in der jüngeren Vergangenheit, sondern auch in historischen Zeiten. Bisher glaubte man, dass die historischen Schwankungen von Niederschlägen in Baumringen archiviert werden und durch geeignete statistische Verfahren bestimmt werden können. Armin Bunde vom Institut für Theoretische Physik der Universität Gießen und sein Team haben nun mit Hilfe moderner Methoden aus der statistischen Physik gezeigt, dass dies nur eingeschränkt der Fall ist.
Viele Menschen glauben, dass sich die Niederschläge in unserer Zeit geändert haben, dass sie weniger zuverlässig fallen, dass sie seltener oder auch häufiger werden, kurz: dass das Wetter anders ist als früher. Als Begründung muss dann häufig der Klimawandel herhalten. Um zu beurteilen, inwieweit dies wirklich der Fall ist, brauchen wir eine Vorstellung davon, was denn „normal“ ist, und dies erfordert ein robustes Wissen über Niederschläge nicht nur in der jüngeren Vergangenheit, sondern auch in historischen Zeiten. Bisher glaubte man, dass die historischen Schwankungen der Niederschläge in Baumringen archiviert werden und durch geeignete statistische Verfahren bestimmt werden können. Armin Bunde vom Institut für Theoretische Physik der Universität Gießen und sein Team haben nun mit Hilfe moderner Methoden aus der statistischen Physik gezeigt, dass dies nur eingeschränkt der Fall ist.
Tatsächlich überschätzen Niederschlagsrekonstruktionen auf der Basis von Baumringen die Andauer von trockenen oder feuchten Perioden erheblich. Dies liegt vermutlich daran, dass die Baumringe nicht nur historische Niederschläge archivieren, sondern auch Bodenfeuchte, Temperatur und andere Größen. Mit den bisherigen Methoden können die Beiträge der verschiedenen Faktoren nur eingeschränkt unterschieden werden. Dies zeigt, dass die Forschung zum Einfluss menschlichen Handelns auf den Niederschlag noch viel zu leisten hat.
Die neue Arbeit, die in der März-Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ erscheint, schließt sich methodisch an die langjährigen Arbeiten von Armin Bunde zu Gedächtniseffekten in Klima, Finanzen, Erdbeben, Medizin und Physiologie an. Das internationale Team des Theoretischen Physikers und seines Doktoranden Josef Ludescher wurde komplettiert von den angesehenen Geowissenschaftlern Hans von Storch (Geesthacht), Ulf Büntgen (Zürich) und seinem Gießener Kollegen Jürg Luterbacher.
Publikation:
Armin Bunde, Ulf Büntgen, Josef Ludescher, Jürg Luterbacher, and Hans von Storch: Is there memory in precipitation? In: Nature Climate Change, vol 3, march 2013
Kontakt:
Prof. Dr. Armin Bunde
Justus-Liebig-Universität
Institut für Theoretische Physik
Heinrich-Buff-Ring 16
35392 Gießen
armin.bunde@theo.physik.uni-giessen.de
http://www.nature.com/natureclimatechange
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Meer / Klima, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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