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30.08.2002 10:27

Hohe Auszeichnung: Ungarischer Staatspreis für Professor Wolfgang Eichwede

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Professor Wolfgang Eichwede, Direktor der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen, wurde vor kurzem der ungarische Staatspreis verliehen. In einem offiziellen Festakt in Berlin übergab der Oberbürgermeister von Budapest Gábor Demszky den Staatspreis, der traditionell nur an hochrangige ausländische Politiker vergeben wird.

    Professor Wolfgang Eichwede, Direktor der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen, wurde vor kurzem der ungarische Staatspreis verliehen. In einem offiziellen Festakt in Berlin übergab der Oberbürgermeister von Budapest Gábor Demszky den Staatspreis, der traditionell nur an hochrangige ausländische Politiker vergeben wird. Die Auszeichnung wurde auf Beschluss des ungarischen Ministeriums für das nationale Kulturerbe dem Bremer Wissenschaftler verliehen. Demszky erklärte bei der offiziellen Vergabe, dass mit der Preisvergabe drei herausragende Leistungen des bekannten Osteuropa-Experten gewürdigt werden:

    Die Bremer Forschungsstelle Osteuropa verfügt über eine ungarische Abteilung, die auch eine umfangreiche Sammlung der ungarischen Samizdat-Literatur (Underground-Kultur) umfasst. Die Tatsache, dass diese Sammlung zu einem Zeitpunkt gesammelt wurde, als dies politisch schwierig war, wird damit anerkannt. Darüber hinaus wird honoriert, dass das gesammelte Material in Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

    Der zweite Punkt ist, dass der Preis persönlich an Wolfgang Eichwede gerichtet ist: In den 70er und 80er Jahren hat er intensive Verbindungen zu der intellektuellen Szene nach Ungarn gepflegt: "Wir haben viel zusammen überlegt und bei manchem konnte ich auch helfen. Von daher ist das sicher auch als persönliche Anerkennung gemeint, die dieser jahrelangen Kooperation Rechnung trägt" erklärt der Osteuropaexperte.

    Einen weiteren Verdienst sieht die ungarische Regierung in dem Bestreben der Bremer Forschungsstelle, dass bei der Debatte um die Aufnahme Ungarns in die europäische Union, auch die kulturelle Leistung Ungarns anerkannt wird. "Man kann nicht sagen, dass Ungarn nach Europa zurückkehrt - weil dieses Land immer Europa war", so Eichwede. Diese Position hat die Forschungsstelle Osteuropa immer auch öffentlich vertreten. "Wir haben in den vergangenen 20 Jahren von Ungarn, der Tschechei oder auch Polen mehr an Input und Ideen bekommen, als wir je an EU-Ausgleichsgeldern geben können. Ich denke, dass Westeuropa nach dem Kriege die Einigungsgeschichte des Kontinents geschrieben hat - Osteuropa hat die Freiheitsgeschichte geschrieben. In Osteuropa wurde sehr couragiert und unbequem darum gekämpft, zu sagen, was man will", erklärt der Bremer Wissenschaftler.

    Die Forschungsstelle Osteuropa widmet sich seit 20 Jahren der Erforschung zeitgenössischer Entwicklungen in Kultur und Gesellschaft der Länder Ostmittel- und Osteuropas. Das Institut ist bemüht, ein Verständnis für die Länder von innen heraus zu ermöglichen. In den 80er Jahren standen Manifestationen unabhängigen künstlerischen und intellektuellen Schaffens des Untergrunds im Mittelpunkt. Mit diesem Ansatz verbunden war das Bestreben, hinter den Fassaden der offiziellen Politik informelle Strömungen und oppositionelle Denkansätze aufzuspüren, die Aufschluss über die Innensichten dieser Gesellschaften geben können. Es gelang, ein weltweit anerkanntes und umfassendes Archiv an Samizdat-Literatur zusammenzutragen: hier ist verbotene künstlerische, literarische und wissenschaftliche Produktion aus Polen, der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Ungarn und der DDR gesammelt.

    Achtung Redaktionen: Digitales Bildmaterial von Professor Wolfgang Eichwede kann in der Pressestelle der Universität angefordert werden.

    Weitere Informationen:

    Forschungsstelle Osteuropa
    Prof. Wolfgang Eichwede
    Tel: 0421 / 218-2216 oder 3687
    Email: eichwede@uni-bremen.de
    http://www.forschungsstelle.uni-bremen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.forschungsstelle.uni-bremen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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