Am 3. und 4. September richtet das Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin (Leitung Prof. Dr. Ulrich John) der Universitaet Greifswald einen Workshop zum Thema Motivation zur Verhaltensaenderung aus. Die Veranstaltung wird im Konferenzsaal der neuen Universitaetsbibliothek stattfinden. Sie beginnt am 3. September um 14.00 Uhr und endet am 4. September um 17.30 Uhr. Im Mittelpunkt des internationalen Workshops steht das Transtheoretische Modell zur Verhaltensaenderung.
Die Hauptannahme des Modells ist, dass eine Verhaltensaenderung regelhaft verschiedene Stadien durchlaeuft. Diese Abfolge beginnt mit des Phase der Absichtslosigkeit, in der keine Auseinandersetzung mit dem betreffenden Verhalten stattfindet. Eine Veraenderung beginnt in der Phase der Absichtsbildung, in der eine Auseinandersetzung mit dem betreffenden Verhalten stattfindet. Diese Phase wird von der Phase der Vorbereitung gefolgt, in der erste konkrete Schritte eingeleitet werden, das Verhalten zu veraendern. In der Handlungsphase wird das Verhalten tatsaechlich veraendert. Schließlich muendet dieser Ablauf in der Phase der Aufrechterhaltung, in der das Verhalten über laengere Zeit nicht mehr ausgeuebt wird. Entsprechend diesen Stadien werden verschiedene Strategien eingesetzt. Ob das Verhalten veraendert wird, haengt zum einen von der Zuversicht es veraendern zu koennen ab. Zum anderen spielt die Abwaegung der Vor- und Nachteile der Verhaltensaenderung eine Rolle.
Dieses Modell findet zunehmend Eingang in die medizinische Praxis. Es hat sich als sehr nutzbringend erwiesen, um Verhaltensweisen zu veraendern, die mit einem erhoehten Risiko für eine spaetere Erkrankung verbunden sind. Solche Verhaltensweisen sind z. B. Rauchen, riskanter Alkoholkonsum, bestimmte Ernaehrungsgewohnheiten oder zu wenig Bewegung. Es hat sich allgemein als vorteilhafter erwiesen, Ratschlaege oder Anregungen zu einer Verhaltensaenderung dem Stadium der Aenderungsbereitschaft anzupassen.
Verschiedene Arbeitsgruppen aus Deutschland, die dieses Modell einsetzen, um problematische Verhaltensweisen zu veraendern, nutzen diesen Workshop, um sich untereinander auszutauschen und um über die Weiterentwicklung des Modell zu diskutieren. Unterstuetzt werden die Kollegen von Prof. Wayne F. Velicer und Frau Dr. Kerry E. Evers vom Zentrum für Krebspraeventionsforschung der Universtaet Rhode Island, an dem das Transtheoretische Modell Entwickelt wurde, sowie von Dr. Stefan Keller von der Phillips-Universitaet Marburg. Prof. Velicer ist einer der Entwickler des transtheoretischen Modells und hat in seiner wissenschaftlichen Karriere eine Vielzahl von wissenschaftlichen Projekten zum transtheoretischen Modell geleitet. Dr. Evers arbeitet an verschiedenen internationalen Projekten zu Verhaltensaenderungen bei Jugendlichen. Dr. Keller gilt durch laengere Aufenthalte in Rhode Island und durch seine Arbeiten in Marburg als Experte für dieses Modell in Deutschland.
Am 5. September findet um 18.30 Uhr im Buergerschaftssaal des Greifswalder Rathauses auf Initiative des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universitaet und Vereins für Regionale Gesundheitsfoerderung Greifswald e. V. eine Podiumsdiskussion statt. Prof. Velicer und Dr. Evers werden mit Greifswaldern, die im Bereich Praevention taetig sind über neue Ansaetze in der Praeventionsarbeit sprechen. Es koennen bereits laufenden Projekte und Arbeiten diskutiert werden. Es besteht auch die Moeglichkeit mit den Experten zu besprechen, inwieweit neue Ansaetze in bestehende Projekte eingebettet werden koennen. Um die Diskussion fuer alle verstaendlich zu halten, werden die Redebeitraege simultan uebersetzt.
Weitere Informationen erhalten Sie ueber
Dr. Wolfgang Hannoever
Universitaet Greifswald
Institut fuer Epidemiologie und Sozialmedizin
Walther-Rathenau-Straße 48, 17487 Greifswald,
Tel. 03834?867709, Fax 03834?867701, email: hannoeve@uni-greifswald.de,
http://www.medizin.uni-greifswald.de/epidem/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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